Diversity Monat 2022

Die Initiative "Diversity4Research@LMU" hat die LMU im Sommersemester 2022 in zahlreichen Veranstaltungen zusammengebracht, um die Relevanz von Gender- und Diversitätsaspekten in der Forschung zu beleuchten.

Das war die Diversity-Initiative 2022 vom 12. Mai – 21. Juli 2022

Bereits zum siebten Mal beteiligte sich die LMU, initiiert durch die Vizepräsidentin für die Bereiche Internationales und Diversity und das Zentrale Diversity Management, mit einer Vielzahl an Veranstaltungen am bundesweiten Diversity-Tag der Charta der Vielfalt.

Unter dem Motto "Diversity4Research" haben verschiedene Fakultäten und Forschungseinrichtungen der LMU interaktive und kreative Veranstaltungen, Aktionen und Vorträge organisiert, welche die Relevanz von Geschlechter- und Diversitätsaspekten in der Forschung aufzeigten. Die Veranstaltungen richteten sich an alle Universitätsmitglieder und externe Interessierte. Zusätzlich zum digitalen Angebot, konnten viele Veranstaltungen der Diversity Initiative 2022 live am Campus der LMU stattfinden.

Die Auftaktveranstaltung am 12. Mai 2022

Am 12. Mai 2022 startete die Intitiative mit einem großen Kick-off-Event. Prof. Dr. Francesca Biagini, Vizepräsidentin für Internationales und Diversity, eröffnete als Inititatorin der Veranstaltungsreihe das Kick-off-Event mit einem Grußwort.
"Eine multidisziplinäre und diversitätssensible Herangehensweise an Forschungsthemen fördert Exzellenz und Innovation. So können durch Einbeziehung von Diversitätsaspekten neuartige Lösungen für komplexe gesellschaftliche Herausforderungen entwickelt werden“, so Biagini.

Zur Ausgestaltung der Veranstaltung trugen Prof. Dr. Tomas Brage, Universität Lund mit einem Vortrag zu Gender Bias in der Wissenschaft und Prof. Dr. Frauke Kreuter, LMU München mit einem Kurzvideo zu Fairness in der KI-Forschung bei. Des Weiteren beleuchteten LMU-Forschende verschiedener Fachrichtungen in einer Podiumsdiskussion die Relevanz von gender- und diversitätssensibler Forschung als Treiber für Exzellenz und Innovationen.

Keynote: The importance of diversity for meritocracy, academic freedom and excellence, Prof. Dr. Tomas Brage

In seinem Vortrag berichtete Prof. Dr. Tomas Brage, inwiefern Diversität und Chancengerechtigkeit die akdamischen Werte der Meritokratie, wissenschaftlichen Freiheit und Exzellenz stützen können. Der Vortrag setzte sich mit der Wirkung von Stereotypen und Schubladendenken auseinander. Dabei zeigte Prof. Dr. Tomas Brage auf, was Biases sind, welche Wirkung sie haben können und wie sie sich bemerkbar machen.

Prof. Dr. Tomas Brage hat im Bereich Astrophysik promoviert und hat bereits für die NASA gearbeitet. Seit mehr als 20 Jahren ist Tomas Brage Professor für Physik an der Universität in Lund, Schweden sowie Dean of Education. Seit mehr als 15 Jahren setzt er sich für Gleichstellung in der Wissenschaft ein und ist in mehreren bedeutenden europäischen Netzwerken tätig. So ist Tomas Brage beispielsweise Mitglied des Lenkungsausschusses in der League of European Research Universities (LERU).

Wie Geschlechter- und Diversitätsaspekte die KI Forschung beinflussen können, Prof. Dr. Frauke Kreuter

Künstliche Intelligenz (KI) und Big Data in Form digitaler Datenspuren bieten enormes Potenzial, um komplexe gesellschaftliche Herausforderungen zu erforschen und zu lösen. Leider wird bei der Anwendung von KI die Abhängigkeit von sozialen und ökonomischen Kontexten oft ignoriert, ebenso wie die Abhängigkeit von qualitativ hochwertigen Daten. Die Sorge um fehlende Fairness, einem wesentlichen Kriterium für eine gute Gestaltung der KI-Nutzung, wächst. Fairness bedeutet in diesem Kontext die adäquate Berücksichtigung verschiedener gesellschaftlicher Gruppen in der Datengrundlage und in der Mustererkennung.

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Statistikerin Frauke Kreuter, Inhaberin des Lehrstuhls für Statistik und Data Science in den Sozial- und Humanwissenschaften, spricht über Künstliche Intelligenz in der wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Forschung.

3:19 | 24.06.2022 | ©LMU

Drei verschiedene Themenschwerpunkte

Mehr zur Forschungsmethodik im Projekt „Gendered Innovations"

Die Veranstaltungen der Initiative waren in drei Themenschwerpunkte unterteilt und boten ganz unterschiedliche Einblicke in das Thema "Diversity4Research":

  • Forschungsmethodik: In mehreren Vorträgen und Diskussionen wurde die Relevanz von Gender- und Diversitätsaspekten in der Forschung aus verschiedenen Fachrichtungen beleuchtet. Sie zeigten eindrucksvoll wie die Berücksichtigung von Vielfaltsdimensionen die Planung, Methodenwahl und Forschungspraxis beeinflussen können. In einer Podiumsdiskussion zur Auftaktveranstaltung der Initiative, diskutierten hochkarätige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln und gaben einen Einstieg in das Themenfeld.
  • Forschungsgegenstand: Gender und Diversity sind Forschungsgegenstand verschiedener Disziplinen. Dies kann zu einer reflektierten und informierten Auseinandersetzung mit Vielfalt beitragen - wie in zahlreichen Formaten gezeigt wurde.
    So haben beispielweise die Kulturwissenschaften Beiträge zu Roma und Sinti sowie afro-griechischen und jüdischen Gemeinschaften organisiert. Die Sprachwissenschaften zeigten in einem gemeinschaftlichen Projekt wie Diversität und Sprache zusammenhängt. In den Musikwissenschaften wurde aufgezeigt wie Musikunterricht mit Inklusionsansätzen verbunden werden kann und die VWL berichtete über Diskriminierung am Arbeitsmarkt.

  • Team-Diversity: Die Repräsentation verschiedener Perspektiven innerhalb von Forschungsteams ist ein weiterer Treiber für innovative und komplexe Lösungen, denn divers zusammengesetzte Forschungsgruppen können Kreativität und Multiperspektivität fördern. In Kooperation mit Forschungseinrichtungen und Sonderforschungsbereichen wurden Netzwerke, Teams sowie Rollenvorbilder in den Fachbereichen vorgestellt. So schmückte eine Comic-Ausstellung "Inspirierende Wege in die Wissenschaft" das LMU-Hauptgebäude und das Excellenzcluster ORIGINS stellte ein Video zur Sichtbarkeit von Frauen im Cluster zur Verfügung

    Die Konzeption der Veranstaltungen begleitete außerdem das Motto Diversity as Creative Advantage, sodass viele Veranstaltungen besonders kreativ und interaktiv gestaltet wurden und zum Austausch und Dialog anregten. So konzipierte die Universitätsbibliothek beispielweise eine Austellung in den eigenen Räumlichkeiten und es wurden Filmabende sowie eine Stadtführung organisiert.

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2:45 | 07.09.2022 | ©ORIGINS

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