Forstbetrieb
Der Universitätswald als forstwirtschaftlicher Betrieb, dient gleichzeitig dem Schutz des Lebensraums für Tiere und Pflanzen – was heißt das?
Der Universitätswald als forstwirtschaftlicher Betrieb, dient gleichzeitig dem Schutz des Lebensraums für Tiere und Pflanzen – was heißt das?
Gegenstand der Forstwissenschaft ist u.a. die Bewirtschaftung von Waldbeständen, um eine ökologisch mögliche und sozial erwünschte Ausgewogenheit über einen geeigneten räumlichen und zeitlichen Maßstab zu bewahren. Die ideale Bewirtschaftung von Waldökosystemen wird durch die Bewahrung und Unterstützung der notwendigen ökologischen Prozesse und Komponenten geschaffen. Der Universitätswald schließt sich immer wieder waldbaulichen Versuchen an. Nicht nur aus wissenschaftlichem Interesse heraus, sondern auch auf Anregungen aus der Praxis. Hierbei geht es zum einen um die Reaktionen des Waldes auf unterschiedliche Behandlungen, es werden aber auch Merkmale wie Etablierungserfolg, Überlebensprozent, Wachstum und Anfälligkeit gegenüber Krankheiten, Schädlingen und abiotischen Gefährdungen untersucht. Mit den gewonnenen Erkenntnissen können Empfehlungen für die Waldbewirtschaftung gegeben werden.
Die Bewirtschaftung ist geprägt von Störungen (Abbildung 1). Diese werden aktiv in die Bewirtschaftung integriert, indem entstehende Lücken beispielsweise für die frühzeitige Etablierung junger Waldbäume genutzt werden (Vorausverjüngung).
Wegen der hohen Störungsanfälligkeit erfolgt der Umbau hin zu einem vielfältigen Wald mit zahlreichen Baumarten. Die Baumarten- und Altersstruktur des Universitätswaldes zeigt Abbildung 2.
Die frühzeitige Vorausverjüngung ist eine der Hauptstrategien des Waldbaus im Universitätswald. Dies verschafft uns einen Zeitvorsprung von 20 und mehr Jahren, falls die älteren Bäume durch eine Störung ausfallen sollten (Abbildung 3).
Knoke, T., Paul, C., Gosling, E., Jarisch, I., Mohr, J., Seidl, R., 2021. Assessing the Economic Resilience of Different Management Systems to Severe Forest Disturbance. SSRN Journal.