Die Anatomische Anstalt München beherbergt auf 342 Quadratmetern eine Schausammlung, die in ihren Wurzeln bis auf das Jahr 1865 zurückgeht. Seither wurde sie kontinuierlich ausgebaut und ist seit 1907 zentraler Teil der Anatomischen Anstalt.
Im Zuge der nach über hundertjährigem Bestehen des Gebäudes nun mehr abgeschlossenen Generalsanierung wurde sie in historischer Anmutung und altem Glanz wieder hergestellt und für die Studierenden wie auch für ein interessiertes Publikum geöffnet.
Die Sammlung enthält neben aktuellen anatomierelevanten Schaustücken eine große Zahl von historischen Präparaten und Modellen. Dem Anspruch einer modernen Restaurierung folgend, präsentiert sie sich nun in neuem Gewand, das sich aber sehr nahe an das ursprüngliche Ausstellungskonzept anlehnt.
In insgesamt 42 Schaukästen und 18 weiteren Objekten bietet die Sammlung mit mehr als 2000 Schaustücken und Bildern eine systematische Übersicht über sämtliche Organe des menschlichen Körpers und - zu Vergleichszwecken und zum Verständnis der Evolution - eine Reihe tierischer Skelette. Viele Einzelpräparate, Schnitte und vor allem auch historisch wertvolle Modelle geben einen exzellenten Einblick in die innere und äußere Gestalt des Menschen und seine individuelle Verschiedenheit. Die Ausstellung wird abgerundet durch eine Übersicht über bildgebende Verfahren, die einen klinisch-praktischen Blick auf unseren Körper erlauben.
In ihrer Integration in die Anatomie ist die Sammlung während der Semesterzeiten für die Studierenden untertags frei zugänglich; die Ausstattung mit 24 Computerarbeitsplätzen trägt zu ihrer Attraktivität bei. Eingebettet in die denkmalgeschützte Architektur der Anatomischen Anstalt und nicht zuletzt durch ihren strukturierten Aufbau genießt die Sammlung auch eine große öffentliche Beachtung.
In ihrer behutsamen, jedes Spektakel vermeidenden und doch faszinierenden Art der Präsentation ist die Anatomische Schausammlung abgesehen von den vielen fachlichen Informationen für Besucher immer auch ein Ort der Reflexion von ethischer Verantwortung und Besinnung auf das persönliche Menschsein.