Das IPMT, zu dem neben den Forscherinnen und Forschern um Florian Siegert auch Experten der Agency for the Assessment and Application of Technology (BPPT) sowie der Sriwijaya University – beide Indonesien – gehören, haben ein Verfahren entwickelt, mit dem die Torfvorkommen in Indonesien akkurat ermittelt und kartiert werden können. Die so erhobenen Daten will die indonesische Regierung dazu nutzen, die Torfvorkommen besser zu schützen. Eine wichtige Herausforderung, denn 2015 haben Emissionen aus Torfbränden in Indonesien 42 Prozent des gesamten Kohlendioxid-Ausstoßes des Landes ausgemacht. Studien zufolge sind die Luftverunreinigungen Ursache für den vorzeitigen Tod von rund 100.000 Menschen. Die Brände verursachten einen Gesamtschaden von insgesamt 16 Milliarden Dollar und Treibhausgasemissonen, die dem CO2-Ausstoß von 350.000 Pkw entsprechen. Ursache für die Torfbrände ist unter anderem die Entwässerung von Sumpfgebieten.
Die Forscher des IPMT nutzen für ihre Messungen eine Kombination sowohl satelliten- und luftgestützer als auch Bodenmessverfahren, um zum Beispiel die Dicke von Torfflözen zu ermitteln. Vor allem die Genauigkeit der mit den unterschiedlichen Verfahren erfassten Daten hat die Jury des Indonesia Peat Prize dazu bewogen, diesem dem IPMT zuzuerkennen. Das International Peat Team setzte sich gegen insgesamt 44 internationale Forschergruppen durch, die alle an dem zwei Jahre dauernden Preiswettbewerb, in dem unter anderem zahlreiche Testkartierungen durchgeführt wurden, teilgenommen haben. Professor Dr. Florian Siegert
Wir sind begeistert, dass unser Team den Preis erhalten hat“, so Professor Siegert. Er führt den Erfolg vor allem auf die weitreichende Expertise der beteiligten Wissenschaftler zurück, die sich schon seit den frühen 1990er-Jahren auf die systematische Erforschung tropischer Torflandschaften fokussieren. Vor allem will er auch die Vernetzung der beteiligten Universitäten vertiefen. Er betont, dass mehrere Forschungsprojekte am GeoBioCenter der LMU direkte Vorarbeiten für das jetzt preisgewürdigte Verfahren gewesen seien. Das Preisgeld möchte er auch dazu nutzen, Forschungsarbeiten an der Universität in seinem Gebiet zu unterstützen.