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Die LMU baut die Barrierefreiheit aus

11.08.2020

Unser Ziel ist es, so vielen Menschen wie möglich den barrierefreien Zugang zu Vorlesungsräumen, Bibliotheken und digitalen Angeboten zu ermöglichen.

Schild mit einer Raumnummer und einer Grafik eines Rollstuhlfahrers

© Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München

Drei Viertel des LMU-Baubestands (rund 150 Gebäude) in und außerhalb von München sind bereits vollständig oder teilweise barrierefrei. So sind etwa alle Neubauten an der LMU wie unser Campus in Martinsried komplett barrierefrei; künftige Neubauten wie der neue Physik-Campus am Englischen Garten und der Veterinär-Campus in Oberschleißheim werden selbstverständlich nach den barrierefreien Standards gebaut.

Viel schwieriger ist die barrierefreie Gestaltung der vielen Altbauten und denkmalgeschützten Gebäude. So stammt etwa das Hauptgebäude der LMU aus dem Jahre 1840. Die Umgestaltung solcher Gebäude ist oft mit einem hohen und langwierigen Aufwand verbunden. Die Implementierung bestimmter Maßnahmen wie rollstuhlgeeigneter Fahrstühle und WC-Anlagen dauert also länger, als wir es wünschen.

Wir unternehmen erhebliche Anstrengungen im Bereich der Barrierefreiheit: Aus unseren eigenen Haushaltsmitteln setzen wir allein 3 Millionen Euro jährlich für die Verbesserung unserer barrierefreien Infrastruktur ein. Unser Ziel ist es, in Zukunft eine komplett barrierefreie Infrastruktur für Mitarbeiter und Studierende bieten zu können – trotz der schwierigen Bedingungen, die mit der Altbausubstanz der LMU verbunden sind.

Einige Beispiele aus den vergangenen Jahren: Vor Kurzem wurde etwa eine Rampe für Rollstuhlfahrer vor dem LMU-Hauptgebäude gebaut. Im Hauptgebäude wurden Treppenstufen für Menschen mit Sehbehinderungen entsprechend markiert. Außerdem werden Beschilderungen mit Braille-Schrift in allen LMU-Gebäuden nach und nach angebracht. Die webbasierte barrierefreie Gebäudeübersicht der LMU mit gekennzeichneten Wegen hilft außerdem Menschen mit Behinderungen dabei, sich durch verschiedene Räumlichkeiten der LMU leichter zu bewegen.

Zudem stellt die LMU Studierenden mit Behinderungen viele Hilfsmitteln zur Verfügung - wie z.B. Infrarot-Stereo-Hörsysteme, Bildschirmlesegeräte, höhenverstellbare rollstuhlgeeignete Klapptische – sowie Inklusionstutorien für eine optimale Unterstützung im Universitätsalltag. Unser umfangreiches Service- und Beratungsangebot kommt vielen Menschen mit Einschränkungen zugute.

Weitere Unterstützung bietet an der LMU die Interessengemeinschaft behinderter und nicht behinderter Studierender (IBS). Diese bildet eine allgemeine Interessenvertretung und ist zudem in verschiedenen Peer Groups für Studierende und Mitarbeiter nach der Art ihrer Behinderung (Seh-, Hör-, und Mobilitätsbehinderung sowie chronischer und psychischer Erkrankung) organisiert.

Für ihre fortlaufenden Bemühungen um die Belange von Studierenden mit Behinderung und chronischer Erkrankung wurde die LMU sogar mit dem Signet „Bayern barrierefrei“ ausgezeichnet.

Corona und die besonderen Herausforderungen für Menschen mit Behinderung Was das gerade abgeschlossene Sommersemester angeht, hat es die LMU mit einem sehr hohen Aufwand geschafft, wegen der Corona-Pandemie den gesamten Lehrplan der 18 Fakultäten kurzfristig von der normalen Präsenzlehre hin zur Digitallehre weiterzuentwickeln. Dies war für eine Universität mit mehr als 8.000 Lehrveranstaltungen im Semester ein erheblicher Kraftakt. Dass wir nicht alles auf einmal perfekt gemacht haben, ist unter diesem Zeitdruck verständlich. Doch wir bleiben dran: Wir sind gerade dabei, unser Online-Lehrangebot für das Wintersemester zu optimieren. Dazu verdienen natürlich Menschen mit Einschränkungen ein besonderes Augenmerk.

So sind etwa Studierende mit Hörbeeinträchtigungen aufgrund der nicht immer ausreichenden Audioqualität mit besonderen Herausforderungen konfrontiert. Um dem entgegenzuwirken, führt die LMU ein neues Audiotranskriptionssystem für Spracherkennung und Videountertitelung im Wintersemester ein. Zeitgleich arbeitet die IT-Abteilung der LMU an der Verbesserung vieler Plattformen und Tools für die digitale Lehre – in enger Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern. Somit wollen wir im Wintersemester noch bessere barrierefreie IT-Angebote zur Verfügung stellen.

Hinzu kommt noch ein sehr wichtiger Aspekt: die Weiterbildung. Um Lehrende und Studierende zu unterstützen, digitale Lehr- und Prüfungsformate barrierefrei optimal durchzuführen, hat die Beratungsstelle für Studierenden mit Behinderung einen Praxisleitfaden „Barrierefreie digitale Lehre“ herausgegeben.

Was die LMU-Webseite mit ihren zahlreichen Services-Unterseiten für Studierende betrifft, arbeiten wir gerade an dem Relaunch des kompletten Webauftritts der LMU. Die neue Webseite, die am Ende des Jahres online gehen wird, wird vollständig barrierefrei sein.

Fazit: All diese Maßnahmen zeigen eindeutig, dass die Universität die Belange der Studierenden und der eigenen Mitarbeiter mit Behinderungen sehr ernst nimmt und sehr bemüht ist, ihren Aufenthalt an der LMU stets zu verbessern. Dafür werden an der LMU erhebliche personelle und finanzielle Ressourcen zur Verfügung gestellt.

Studierende und Mitarbeiter können sich jederzeit an ihre zuständigen Ansprechpartner wenden, um sich individuell beraten zu lassen und Verbesserungsvorschläge einzureichen. Im vergangenen Jahr hat die Beratungsstelle für Studierende mit Behinderung und chronischer Erkrankung, die seit mehr als 30 Jahren diese Studierendengruppe unterstützt, mehr als 2.600 Beratungen durchgeführt. Auch dies zeigt, dass die LMU diese Thematik schon lange sehr ernst nimmt.

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