Fehlende Transparenz beeinflusst Skisprung-Wettbewerb

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Bei Skisprungwettbewerben fließen neben objektiven Größen wie den Sprunglängen auch Haltungsnoten ein, die von einer fünfköpfigen Jury vergeben werden. Dabei kommen – anders als beispielsweise beim Fußball – bei internationalen Wettbewerben Jurymitglieder beziehungsweise Schiedsrichter häufig aus dem gleichen Land wie die teilnehmenden Athleten. Bereits in der Vergangenheit wurde gezeigt, dass dies zu Verzerrungen in der Bewertung führt.

Nun zeigt eine Studie, dass nicht nur die Nationalität der Jurymitglieder eine Rolle spielt, sondern sich dieser Effekt seit Corona noch verstärkt hat. Forscher um Professor Christian Hofmann, Vorstand des Instituts für Unternehmensrechnung und Controlling an der Fakultät für Betriebswirtschaft der LMU, haben zusammen mit Professor Jan Bouwens von der Universität Amsterdam die Daten von 126 Skisprungwettbewerben der vergangenen fünf Jahre ausgewertet. Das Ergebnis: Sind in den Stadien aufgrund von Coronabeschränkungen keine Zuschauerinnen und Zuschauer anwesend, die für eine gewisse Transparenz sorgen könnten, nimmt die Benachteiligung von Athleten anderer Nationalitäten durch die Jurymitglieder zu.

Die Studie, an der auch Christopher Lechner, Doktorand am Institut für Unternehmensrechnung und Controlling, beteiligt ist, ist als Working Paper in der Working Papers Series des Sonderforschungsbereichs/Transregio „Accounting for Transparency“ erschienen.

Mehr zur Publikation

Wer holt olympisches Gold? Warum im Skispringen nicht allein die Leistung zählt! Ergebnisse eines aktuellen Forschungsprojektes

Bouwens, Jan, Hofmann, Christian, Lechner, Christopher: Transparency and biases in subjective performance evaluation. TRR 266 Working Papers Series Nr. 72, 2022