Historische Brunnen an der Ludwigstraße restauriert
07.05.2024
König Ludwig I. hatte die Wasserspiele einst den Bayern geschenkt. Jetzt konnte ihnen mit innovativer Technik ein altes Geheimnis entlockt werden.
07.05.2024
König Ludwig I. hatte die Wasserspiele einst den Bayern geschenkt. Jetzt konnte ihnen mit innovativer Technik ein altes Geheimnis entlockt werden.
Ein Jahr lang musste München auf ein weltweit bekanntes Fotomotiv verzichten: Die denkmalgeschützten Doppelschalenbrunnen vor dem Hauptgebäude der Münchener Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) wurden umfassend restauriert, deshalb waren sie eingehaust. Pünktlich zum Start der Brunnensaison plätschern die historischen Bauwerke wieder – dank neuer Farbfassung und moderner Lichtinstallation sogar schöner denn je.
Den rechteckigen Platz vor der Universität hatte Architekt Friedrich von Gärtner für König Ludwig I. entworfen, als dieser die bayerische Hauptstadt zur Metropole von europäischem Rang umgestalten ließ. Der König wollte italienisches Flair nach München bringen. Das galt auch für die Brunnen vor der Universität. Die Vorbilder für die beiden aus Eisen gegossenen Schalenfontänen stehen auf dem Petersplatz in Rom. Während die Universität ihr Hauptgebäude selbst finanzieren musste, wurden die Brunnen vom König persönlich spendiert und später den Bayern geschenkt. Fertig gestellt wurden sie in den Jahren zwischen 1842 und 1844.
„Die Ludwigstraße ist höchste Stadtbaukunst mit Strahlkraft über Bayern hinaus! Die Brunnen gehören als gestalterisches Element maßgeblich zum gesamten denkmalgeschützten Ensemble. Daher freut mich besonders, dass wir diesem Kulturdenkmal nach 180 Jahren noch ein Geheimnis entlocken konnten: Die Brunnen waren ursprünglich nicht Grün, sondern Gold“, sagt Generalkonservator Mathias Pfeil.
„Endlich heißt es: Wasser marsch an der LMU! Bei den denkmalgeschützten Schalenbrunnen fließt das Wasser wieder und der neue Lack leuchtet nach historischem Vorbild. Unter Ludwig I. fand mit Friedrich von Gärtner und Leo von Klenze eine einzigartige Gestaltung der Münchner Stadtarchitektur statt. Dieses Erbe wollen wir bewahren, aber auch an die Anforderungen des 21. Jahrhunderts anpassen: Bei den LMU-Brunnen strahlt daher nicht nur das Äußere in neuem Glanz, sondern auch die Technik im Innern wurde erneuert. Unser Bayern-Credo: Tradition trifft Moderne, Heimat trifft Hightech,“ sagt Markus Blume, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst.
Quelle: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege