Den mit 25.000 Euro dotierten Preis in der Sektion Geistes- und Kulturwissenschaften erhielt die Wissenschaftlerin für ihre Dissertation Zwischen Nachrichten und Propaganda. Der Einfluss von Medienberichterstattung und Propaganda auf islamistische Radikalisierungsprozesse. Darin untersucht Neumann erstmalig den Einfluss von Medienberichten und islamistischer Propaganda auf Menschen, die zu Islamisten werden. Durch den exklusiven Interview-Zugang zu 22 Islamisten in Haft und sechs Szene-Aussteigern konnte sie in ihrer Arbeit zeigen, dass von der Berichterstattung im Boulevard-Stil eine verheerende Wirkung ausgehen kann. So erzeugten Medienberichte, die Muslime und Islamisten pauschal in die Dschihadisten-Schublade stecken, Gefühle von Diskriminierung und Hass auf „den Westen“. Im Zusammenspiel mit Propaganda könnten bestimmte Medienberichte Radikalisierte sogar zu Terroranschlägen motivieren. Die Befunde ihrer Arbeit nutzt die Forscherin, um Journalisten im Rahmen von Workshops die Folgen ihrer Berichterstattung vor Augen zu führen – und sie für verantwortungsethisches Handeln zu gewinnen.
1959 vom Unternehmer Kurt A. Körber ins Leben gerufen, ist die Körber-Stiftung heute mit eigenen Projekten, Kooperationen und Veranstaltungen national und international aktiv. Sie stellt sich mit ihren operativen Projekten, in ihren Netzwerken und mit Kooperationspartnern aktuellen Herausforderungen in den Handlungsfeldern "Innovation", "Internationale Verständigung" und "Lebendige Bürgergesellschaft". Die drei Themen "Neues Leben im Exil", "Technik braucht Gesellschaft" und "Der Wert Europas" stehen derzeit im Fokus der Stiftungsarbeit.