LMU-Wissenschaftler mit Corona-Sonderpreis ausgezeichnet
24.11.2022
Zwei LMU-Wissenschaftler sind mit dem Corona-Sonderpreis des Statistischen Bundesamts ausgezeichnet worden.
24.11.2022
Zwei LMU-Wissenschaftler sind mit dem Corona-Sonderpreis des Statistischen Bundesamts ausgezeichnet worden.
Professor Göran Kauermann und Giacomo De Nicola vom Department für Statistik der LMU wurden zusammen mit Professor Michael Höhle vom Robert-Koch-Institut für zwei Arbeiten zur Schätzung der Übersterblichkeit in den Pandemiejahren 2020 und 2021 geehrt.
Der im Jahr 2022 ins Leben gerufene Sonderpreis des Statistischen Bundesamts (Destatis) kürt Arbeiten zu „empirischen Fragestellungen unter intensiver Nutzung von Daten zur Corona-Pandemie“. Zusammen mit der Deutschen Statistischen Gesellschaft wurde im Rahmen des 31. Wissenschaftlichen Kolloquiums mit dem Thema „Von der digitalen Dateninfrastruktur zu Innovationen und Entscheidungen“ der Preis in Wiesbaden verliehen. Für die Auszeichnung wurden die Arbeiten von einem unabhängigen Gutachtergremium empfohlen.
In den beiden ausgezeichneten Arbeiten „On assessing excess mortality in Germany during the COVID-19 pandemic” und „An update on excess mortality in the second year of the COVID-19 pandemic in Germany“ zeigen die Wissenschaftler, dass eine altersadjustierte Schätzung der jährlichen Übersterblichkeit basierend auf aktuellen Sterbetafeln für eine korrekte Berechnung notwendig ist. Die Methodik erlaubt auch die Schätzung von Übersterblichkeit in gewissen Altersgruppen. Die Ergebnisse zeigen, dass sich der Anstieg der Sterbezahlen in den Jahren 2020 und 2021 größtenteils durch die alternde Bevölkerung erklären lässt. Die Übersterblichkeit durch COVID-19 war demnach moderat.
„Es ist eine große Ehre für uns, den Corona-Sonderpreis von Destatis für unsere Arbeit zur Übersterblichkeit zu erhalten“, erklärt De Nicola, der sich im Rahmen seiner Doktorarbeit mit der statistischen Analyse komplexer Netzwerke befasst, um Fragen, die in den Wirtschaftswissenschaften, der Soziologie und der Politikwissenschaft gestellt werden, zu beantworten. Dafür nutzt er neuartige statistische Modellierungstechniken mit einer interdisziplinären Perspektive. „Diese Auszeichnung ist sowohl auf persönlicher als auch auf wissenschaftlicher Ebene motivierend und zeigt, welche Auswirkungen die Anwendung adäquater statistischer Methoden auf reale Probleme in der Gesellschaft haben kann.“