Wärmeliebende Wildbienen
22.03.2018
22.03.2018
Sie ist wieder da: Die Blauschwarze Holzbiene ist seit Jahren in München zu finden, zumindest im Botanischen Garten. Vor 20 Jahren noch ließ sich die Art nur auf den Wärmeinseln Deutschlands nachweisen. Dabei ist sie nur eine von 15 wärmliebenden Wildbienenspezies, die sich in einer neuen Bestandsaufnahme erstmals auf dem Gelände an der Menzinger Straße nachweisen ließen. Insgesamt konnten die Fachleute der LMU und der Botanischen Staatssammlung dort nun 106 Wildbienenarten zählen, 27 mehr als etwa 20 Jahre zuvor, wobei sich eine Zunahme von wärmeliebenden und eine Abnahme von kälteliebenden Arten nachweisen lies. Für das Team um Susanne Renner, Professorin für Botanische Systematik und Mykologie an der LMU und Leiterin des Botanischen Gartens, sind das deutliche Hinweise darauf, dass mit dem Klimawandel wärmeliebende Arten, etwa aus dem Mittelmeerraum, in gemäßigtere Breiten vordringen und sich dort etablieren, wo sie passende Nahrung- und Nistmöglichkeiten finden. Botanische Gärten sind für blütensuchende Insekten eine Art optimierter Umwelt, nämlich ein künstlich artenreicher, stabiler und pestizid-freier Lebensraum – ein idealer Ort also, um den Einfluss der Klimaerwärmung auf die Verbreitung von Insektengruppen sozusagen in Reinform zu untersuchen, unabhängig von Änderungen in der Flora, von der Nutzung durch den Menschen, der Düngung oder der Schädlingsbekämpfung.Oecologia 2018
Zur ausführlichen Mitteilung der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns