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Zwei neue ERC-Grants für Humangenetik und Islamische Kunstgeschichte

22.11.2022

Zwei Nachwuchsforscherinnen der LMU haben je einen Starting Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC) eingeworben,

  • Erfolgreich waren Projekte aus Humangenetik und Islamischer Kunstgeschichte
  • Die mit je 1,5 Millionen Euro dotierten Grants gehören zu den angesehensten Forschungsförderungen in Europa

Zwei Nachwuchswissenschaftlerinnen der LMU haben mit der LMU je einen Starting-Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC) für ihre Forschung eingeworben. Die Humangenetikerin Sarah Kim-Hellmuth und Ilse Sturkenboom, Professorin für Islamische Kunstgeschichte, erhalten eine Projektförderung in Höhe von je 1,5 Millionen Euro. Die ERC Grants werden anhand der wissenschaftlichen Exzellenz der Antragsteller sowie des beantragten Projekts vergeben und zählen zu den angesehensten Forschungsförderungen in Europa.

Das humangenetische ERC-Projekt Sarah Kim-Hellmuth ist Fachärztin für Humangenetik und leitet eine Emmy Noether-Nachwuchsgruppe am Dr. von Haunerschen Kinderspital des LMU Klinikums und dem Institut für Translationale Genomik des Helmholtz Munich, die sich mit dem genetischen Einfluss auf das Immunsystem beschäftigt.

Wie gut die Körperabwehr vor Viren schützt und wie stabil sie gegenüber Autoimmunerkrankungen ist, unterscheidet sich stark von Mensch zu Mensch. Woher das kommt, lässt sich trotz intensiver Forschung bislang nur unvollständig erklären. Mit ihrem neuen Projekt ImmGenDC (Dissecting the context-specificity of genetic immune regulation in plasmacytoid dendritic cells), das der ERC jetzt fördert, will Sarah Kim-Hellmuth solche Phänomene, die der genetischen Regulation des Immunsystems zuzuschreiben sind, genauer untersuchen.

Ein wichtiger Akteur des Immunsytems sind sogenannte Plasmazytoide Dendritische Zellen (pDC). Diese Zellen sprechen auf viele unterschiedliche Erreger an und zeigen eine große funktionelle Vielfalt. Sarah Kim-Hellmuth will nun erforschen, inwieweit die genetische Regulation der pDC einen grundlegenden Einfluss auf die antivirale Reaktion und der Autoimmunerkrankungen hat. Das übergeordnete Ziel ihres Forschungsprojektes ist, die Kontextspezifität der Immunantwort und ihre genetische Regulierung in pDC aufzuklären, um die Variation der menschlichen antiviralen Reaktion besser zu verstehen und unentdeckte Krankheitsmechanismen von Autoimmunkrankheiten aufzuzeigen.

Der ERC Grant für Islamische Kunstgeschichte Ilse Sturkenboom ist Professorin für Islamische Kunstgeschichte an der LMU. Die Kunsthistorikerin beschäftigt sich insbesondere mit der islamischen Buchkunst und dem Austausch zwischen der islamischen Welt und anderen Kulturen.

Buchkunst war lange Zeit der einzige Ort in der islamischen Welt, an dem es Malerei gab. In ihrem ERC-Projekt GLOBAL DECO PAPER (Decorated Paper in the Early-Modern Islamicate World: Aesthetics, Techniques and Meaning in Global Contexts) zielt Ilse Sturkenboom darauf ab, die frühneuzeitliche Geschichte der Islamischen Buchkunst aus einer neuen Perspektive zu betrachten: der Rand- und Hintergrunddekoration von Handschriften.

In ihrem Projekt setzt Sturkenboom auf einen interdisziplinären Ansatz, in dem Expertinnen und Experten aus den Geistes- und Naturwissenschaften zusammenarbeiten, um künstlerische und technische Aspekte dekorierten Papiers zu erforschen, das im frühmodernen China, in Zentralasien, Iran, Indien und im Osmanischen Reich hergestellt wurde. Auf diese Weise wollen die Forschenden auf Handelsnetze sowie auf dem diplomatischen und künstlerischen Austausch in Asien und dem Nahen Osten ein neues Licht werfen.

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