Bundesweites Forschungsprogramm „CDRterra“ zur CO₂-Entnahme an der LMU startet
17.05.2022
Wie Kohlendioxid aus der Atmosphäre entnommen werden kann, untersuchen Forschende im bundesweiten Forschungsprogramm CDRterra, das von der LMU koordiniert wird. Auftaktveranstaltung ist vom 18. bis 20. Mai.
Die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München koordiniert die neue Förderlinie „CDRterra“ des BMBF. Bis 2045 möchte Deutschland treibhausgasneutral werden. Emissionen massiv zu reduzieren reicht dafür allerdings nicht mehr aus: „Um den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf 1,5 °C zu begrenzen, scheint es inzwischen unvermeidlich, Verfahren zum Einsatz zu bringen, um sogenannte ‚negative Emissionen‘ zu erzeugen“, erklärt Professorin Julia Pongratz, Inhaberin des Lehrstuhls für Physische Geographie und Landnutzungssysteme am Department für Geographie. „Negative Emissionen nutzen bedeutet, dass wir Wege finden müssen, wie wir CO2 aktiv aus der Atmosphäre entnehmen können, etwa durch Aufforstung oder technische Verfahren, und langfristig speichern können.“
Die Förderlinie des BMBF vereint zehn transdisziplinäre Verbundprojekte mit über 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Sie bewerten die verschiedenen Methoden zur CO2-Entnahme einheitlich und umfassend hinsichtlich ihrer ökologischen, technischen, ökonomischen, politischen und gesellschaftlichen Machbarkeit. Dabei werden auch mögliche Konflikte mit anderen Nachhaltigkeitszielen, etwa um Ressourcen wie Wasser und Land, berücksichtigt.
Das von der LMU geleitete übergeordnete Begleit- und Synthesevorhaben CDRSynTra führt die Forschungsergebnisse der Projekte zusammen.
Vom 18. bis zum 20. Mai findet die Auftaktveranstaltung der Förderlinie statt, die von der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger, eröffnet wird.
„Die Stärke unserer Forschungsverbünde liegt in der Transdisziplinarität. Diverse wissenschaftliche Disziplinen kommen im Dialog mit Politik und Öffentlichkeit zusammen, so dass eine Wissensbasis geschaffen wird, aufgrund derer sinnvolle Pfade für einen Einsatz von Methoden zur CO2-Entnahme entworfen werden können“, sagt Pongratz.