„Das digitale Bild“
18.03.2018
Ein multidisziplinäres Forschungsprogramm soll die zentrale Rolle ausleuchten, die das Bild im komplexen Prozess der Digitalisierung des Wissens spielt.
18.03.2018
Ein multidisziplinäres Forschungsprogramm soll die zentrale Rolle ausleuchten, die das Bild im komplexen Prozess der Digitalisierung des Wissens spielt.
Man muss nur einen aktuellen Online-Auftritt mit einer Website aus den 1990er-Jahren vergleichen, um zu sehen, wie sehr die digitale Welt heute visuell geprägt ist. Das neue Schwerpunktprogramm „Das digitale Bild“, das in der ersten Phase an der LMU koordiniert wird, soll diesen Wandel, seine Triebkräfte, seine Erscheinungsformen und seine Konsequenzen reflektieren – für das Feld von Kunst, Wissenschaft und Kultur. Hubertus Kohle, Professor für Kunstgeschichte an der LMU, Koordinator und erster Sprecher des neuen Programmes, spricht angesichts der Dimension dieses Prozesses von einem „tiefgreifenden epistemologischen Umbruch“.
Bei dem Schwerpunktprogramm handelt es sich um ein spezielles Förderformat der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Mit dem Zuschlag für das in München in enger Kooperation mit der Philipps-Universität Marburg durchzuführende „Bild“-Projekt hat die DFG sozusagen erst einmal ein thematisches Dach geschaffen, verbunden mit einer generellen Förderzusage in der Höhe von mehreren Millionen Euro in den kommenden drei Jahren. In den nächsten Monaten können Wissenschaftler aus ganz Deutschland Förderanträge einreichen, die unter dieses Thema passen. Einzelne Projekte können auch als „Tandems“ von Informatikern und Kulturwissenschaftlern geplant werden. Die DFG begutachtet die wissenschaftliche Qualität der Forschungsvorhaben und trifft eine Auswahl. Projektstart soll dann im kommenden Jahr sein.
In der Regel, so heißt es in einer Mitteilung der DFG, laufen die Schwerpunktprogramme über zweimal drei Jahre. Für eine zweite dreijährige Förderperiode ist der Marburger Kunsthistoriker Professor Hubert Locher vorgesehen, der schon jetzt als zweiter Sprecher fungiert und der mit Kollegen aus München, Heidelberg und Erlangen-Nürnberg zu den Initiatoren des Projekts gehört.