ERC-Grants: Zehn Projekte an der LMU
02.08.2018
Zehn Nachwuchsforscherinnen und –forscher werben mit der LMU die prestigeträchtigen Starting-Grants des Europäischen Forschungsrats ein.
02.08.2018
Zehn Nachwuchsforscherinnen und –forscher werben mit der LMU die prestigeträchtigen Starting-Grants des Europäischen Forschungsrats ein.
Zehn Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler verschiedener Disziplinen haben gemeinsam mit der LMU je einen Starting-Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC) für ihre Forschung eingeworben. „Ich freue mich, dass die LMU in dieser Vergaberunde so überaus erfolgreich ist“, sagt Dr. Sigmund Stintzing, Vizepräsident der LMU für den Bereich Berufungen. „Damit ist sie im europaweiten Vergleich der Universitäten weit vorn.“ Die Projektförderung beträgt jeweils etwa 1,5 Millionen Euro. Sie wird anhand der wissenschaftlichen Exzellenz der Antragsteller sowie des beantragten Projekts vergeben und zählt zu den angesehensten Forschungsförderungen in Europa. Die LMU bietet für Starting Grantees zudem die Möglichkeit einer sogenannten Tenure-Track-Position, einer Professur mit der Option auf eine Dauerstelle.
Zu den in dieser Runde erfolgreichen Wissenschaftlern, die bereits an der LMU forschen, zählen Dr. Monika Aidelsburger von der Fakultät für Physik, Dr. Lucas Jae von der Fakultät für Chemie und Pharmazie, Professor Inga Katharina Koerte und Dr. Arthur Liesz von der Medizinischen Fakultät, Professor Julian Stingele von der Fakultät für Chemie und Pharmazie sowie Dr. Christiane Schwab von der Fakultät für Kulturwissenschaften.
Zudem hat der soeben vom Imperial College, London, an die LMU berufene Professor Emiliano Cortés einen Starting-Grant eingeworben. An der LMU wird Emiliano Cortés am Lehrstuhl von Stefan Maier an der Fakultät für Physik eingebunden sein. Ebenfalls mit der LMU einen Starting-Grant eingeworben haben PD Dr. Frank Niklas (bislang Universitäten Würzburg und Augsburg) und Dr. Tobias Staudigl (bislang Cedars-Sinai Medical Center, Los Angeles, USA). Sie werden bei Professor Frank Fischer beziehungsweise Professor Paul Sauseng an der Fakultät für Psychologie und Pädagogik forschen. Der Starting-Grant von Dr. Philipp Schorch (derzeit Ethnografische Sammlungen Sachsen) wurde mit der Fakultät für Kulturwissenschaften bei Professor Eveline Dürr eingeworben.
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Dr. Monika Aidelsburger
Die Physikerin Monika Aidelsburger arbeitet am Lehrstuhl von Professor Immanuel Bloch und am Max-Planck-Institut für Quantenoptik. Ihr Forschungsinteresse gilt quantenphysikalischen Phänomenen, die sie mithilfe sogenannter optischer Gitter untersucht, Systemen aus ultrakalten Quantengasen in künstlichen Kristallen aus Licht. Für ihre Forschung zu künstlichen Magnetfeldern wurde ihr im Jahr 2015 der Promotionsförderpreis der Münchener Universitätsgesellschaft verliehen.
In ihrem ERC-Projekt „Exploring lattice gauge theories with fermionic Ytterbium atoms“ (LaGaTYb) widmet sich Monika Aidelsburger Gittereichtheorien, mit denen sich quantenphysikalische Phänomene simulieren lassen. Gittereichtheorien sind von fundamentaler Bedeutung in vielen Bereichen der Physik. Unter anderem sind sie eine wichtige Grundlage für die theoretische Beschreibung des Standardmodells der Teilchenphysik. Ihr Ziel ist es, einen neuartigen experimentellen Ansatz zu entwickeln, der es ermöglicht, noch besser kontrollierbare optische Gitter zu schaffen, die auf den speziellen Eigenschaften von Ytterbium-Atomen beruhen.
Monika Aidelsburger studierte von 2006 bis 2011 Physik an der LMU. Anschließend arbeitete sie als Research Associate am Lehrstuhl für Experimentalphysik der LMU unter der Leitung von Immanuel Bloch, wo sie im Jahr 2015 promoviert wurde. Von 2016 bis 2017 war sie Postdoctoral Fellow am Collège de France in Paris. Seither ist sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät für Physik der LMU und dem Max-Planck-Institut für Quantenoptik.
Professor Emiliano Cortés
Emiliano Cortés wurde auf eine W2-Professur vom Centre for Plasmonics and Metamaterial des Imperial College in London an die LMU berufen und hat mit der LMU kurz darauf erfolgreich einen Starting-Grant eingeworben. Sein Fachgebiet liegt an der Schnittstelle von Chemie und Physik. Emiliano Cortés forscht über neue Materialien im Nanomaßstab insbesondere für die Energieumwandlung.
In seinem ERC-Projekt „Exploiting Energy Flow in Plasmonic-Catalytic Colloids“ (CATALIGHT) verfolgt Emiliano Cortés das Ziel, mithilfe von Nanomaterialien die Umwandlung von Sonnenlicht in chemische Energie effizienter als bislang zu ermöglichen. Um den Energiefluss auf Nanoskalen darstellen zu können, wird er superauflösende bildgebende Verfahren einsetzen. Auf dieser Basis wird Emiliano Cortés maßgeschneiderte Nanostrukturen für photokatalytische Prozesse für verschiedene Anwendungen herstellen.
Emiliano Cortés hat von 2008 bis 2013 an der National University of La Plata, Argentinien, Chemie studiert. Im Jahr 2015 hat er ein Marie-Curie-Fellowship erhalten und forschte seither am Imperial College in London, wo er am Department of Physics in der „Nanoplasmonics Research Group“ eingebunden war. Im Jahr 2018 wurde Emiliano Cortés an die LMU berufen, wo er seither die Professur “Experimental Physics — Photon-assisted energy conversion” innehat.
Dr. Lucas Jae
Lucas Jae leitet seit November 2016 eine Arbeitsgruppe zur Funktionalen Genomik am Genzentrum der LMU. Der Humanbiologe hat zuvor unter anderem wesentlich dazu beigetragen, den Infektionsprozess von Viren zu entschlüsseln, deren Infektion beim Menschen häufig tödlich verläuft, wie das Lassa-Virus.
In seinem ERC-Projekt „Suppression of Organelle Defects in Human Disease“ (SOLID) will er mithilfe neuer Verfahren in der experimentellen Genomik auf molekularer Ebene erfassen, wie die Funktion wichtiger Substrukturen in menschlichen Zellen im Krankheitsfall beeinträchtigt wird. Sein Ziel ist es, dadurch langfristig zur Entwicklung neuer Therapieansätze beizutragen. So könnte es ein vielversprechender Ansatz sein, direkt bei noch unentdeckten zelleigenen Kompensationsmechanismen anzusetzen. Diese liegen gewissermaßen schon „in Bereitschaft“ vor und müssen lediglich dazu angestoßen werden, dem jeweiligen Krankheitsprozess entgegenzuwirken.
Lucas Jae studierte Humanbiologie an der Universität Marburg und dem Whitehead Institute am MIT in Cambridge, USA. Seinen Doktor erwarb Jae 2015 am Netherlands Cancer Institute in Amsterdam wo er mit Professor Thijn Brummelkamp arbeitete und im Anschluss einen einjährigen Postdoc absolvierte. Lucas Jae wurde 2018 mit dem renommierten Heinz Maier-Leibnitz-Preis ausgezeichnet.
Professor Dr. med. Inga Katharina Koerte
Inga Katharina Koerte ist seit 2014 Professorin für Neurobiologische Forschung in der Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Medizinischen Fakultät der LMU und Leiterin der Arbeitsgruppe cBRAIN. Zugleich ist sie Lecturer an der Harvard Medical School in Boston, USA. Ihr Forschungsinteresse gilt dem Schädelhirntrauma. Sie untersucht unter anderem welchen Einfluss wiederholte Kopferschütterungen, wie sie beispielsweise beim Kopfballspiel im Fußball vorkommen, auf die Entwicklung des Gehirns haben.
In ihrem ERC-Projekt „Precision medicine in traumatic brain injury using individual neurosteroid response“ (NEUROPRECISE) wird sie die individuellen Veränderungen der neuroaktiven Hormone nach Schädelhirntrauma untersuchen. Zusätzlich wird sie die strukturellen und funktionellen Veränderungen des Gehirns infolge des Schädelhirntraumas mit sogenannten Neuroimaging-Methoden visualisieren. Inga Koertes Ziel ist es, ein Verletzungsprofil für den einzelnen Patienten zu entwickeln, um darauf aufbauend personalisierte therapeutische Ansatzpunkte zu identifizieren.
Inga Katharina Koerte studierte Medizin in Freiburg und München. Als Stipendiatin der Harvard-Munich-Alliance for Medical Education absolvierte sie einen Teil ihres Studiums an der Harvard Medical School in Boston, USA. Nach ihrer Promotion an der LMU absolvierte sie ihre Facharztweiterbildung am Dr. von Haunerschen Kinderspital und am Institut für Klinische Radiologie, wo sie sich im Jahr 2013 habilitierte. Seit 2011 forscht sie zudem an der Harvard Medical School.
Dr. Arthur Liesz
Privatdozent Dr. Arthur Liesz leitet am Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung (ISD) am Klinikum der LMU eine Emmy Noether-Gruppe zum Thema ischämischer Schlaganfall. Er beschäftigt sich in seiner Arbeitsgruppe mit der Interaktion des Immunsystems mit dem Gehirn nach einem Schlaganfall.
In seinem ERC-Projekt mit dem Titel „T cell driven inflammatory mechanisms promote recovery after acute brain infury“ wird er die Rolle von T-Zellen beim Heilungsprozess nach Gehirnverletzungen untersuchen. In früheren Arbeiten konnte er bereits zeigen, dass die Rekrutierung von T-Zellen ein wesentlicher Mechanismus des Entzündungsprozesses im Gehirn nach einem Schlaganfall ist. Ziel des ERC-Projekts ist es, das therapeutische Potenzial von T-Zellen bei Gehirnverletzungen zu identifizieren.
Arthur Liesz studierte Medizin an den Universitäten Würzburg und Heidelberg. Er wurde in Heidelberg im Fachbereich Neurologie promoviert, wo er auch bis 2013 als Assistenzarzt für Neurologie tätig war. Im Jahr 2013 wechselte er an das Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung am Klinikum der LMU, wo er zudem als „Clinician-Scientist“ des Exzellenzclusters SyNergy gefördert wird.
PD Dr. Frank Niklas
Frank Niklas ist pädagogischer Psychologe und Entwicklungspsychologe und wird mit seinem Starting Grant von der Universität Augsburg an die LMU wechseln. Er forscht insbesondere zur familiären Lernumwelt von Kindern und damit zur Frage, inwieweit Eltern die kindliche Kompetenzentwicklung unterstützen können. Daneben hat er im Rahmen seiner Dissertation untersucht, anhand welcher Fähigkeiten im Vorschulalter sich die Schulfähigkeit vorhersagen lässt.
In seinem ERC-Projekt: „App-based Learning for Kindergarten Children at Home“ (Learning4Kids) wird Frank Niklas digitale Lernprogramme entwickeln, mit deren Hilfe Kinder ihre sprachlichen und mathematischen Fähigkeiten verbessern können. Dabei möchte er gezielt Kindern aus sozial benachteiligten Familien die Möglichkeit eröffnen, zuhause schulrelevante Kompetenzen zu trainieren. Insbesondere wird der Psychologe herausarbeiten, welche Lernansätze erfolgversprechend sind. Ziel des Projektes ist es, sinnvolle Lernapps für Tablets zu identifizieren und teils neu zu entwickeln und diese dann Familien zur Verfügung zu stellen.
Frank Niklas studierte Psychologie an der Universität Würzburg und war dort anschließend von 2007 bis 2013 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Pädagogische Psychologie und Entwicklungspsychologie im Projekt „Schulreifes Kind“. 2010 promovierte er mit einer Arbeit über das Thema Schulfähigkeit. Von 2013 bis 2015 war Frank Niklas Post-doc an der University of Melbourne, Australien, und im Anschluss wieder Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Würzburg, von wo er im Juni 2018 an die Universität Augsburg wechselte.
Dr. Philipp Schorch
Das Forschungsgebiet von Philipp Schorch liegt am Schnittpunkt (post)kolonialer Geschichte, Museumsanthropologie und zeitgenössischer Kunst. Insbesondere interessieren den Anthropologen, der lange unter anderem in Aotearoa Neuseeland und Australien geforscht hat, die Beziehungen zwischen Europa und dem Pazifik.
In seinem ERC-Projekt „Indigeneities in the 21st century: From ‚vanishing people‘ to global players in one generation“ (IngiGen) erforscht Philipp Schorch die sich verändernde Rolle von indigenen Gruppen, die seit der UN-Deklaration über die Rechte indigener Völker im Jahr 2007 zunehmend global agieren und wahrgenommen werden. Philipp Schorch möchte zum einen historisch nachvollziehen, wie es, entgegen früherer anthropologischer Prognosen, zu diesem Wandel kam. Zum anderen wird er in einem ethnographischen Zugang untersuchen, wie indigene Gruppen im transpazifischen Raum zwischen den Amerikas und dem Südpazifik mit diesen Zuschreibungen umgehen und die Kontinuitäten und Transformationen indigener Zugehörigkeit gestalten.
Philipp Schorch erwarb seinen Doktortitel in Museum and Heritage Studies an der Victoria University of Wellington in Aotearoa Neuseeland. Seine wissenschaftliche Laufbahn führte ihn über die Deakin University, Australien, und die Universität Göttingen an die LMU, wo er von 2015 bis 2017 im Rahmen eines Marie-Curie-Fellowship forschte. Anschließend arbeitete Philipp Schorch als Research Associate am Museum of Archaeology and Anthropology an der University of Cambridge, England, und ist momentan Leiter Forschung an den Museen für Völkerkunde in Leipzig, Dresden und Herrnhut.
Dr. Christiane Schwab
Christiane Schwab leitet seit dem Jahr 2016 am Institut für Empirische Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie eine Emmy Noether-Gruppe. Das Projekt „Sezierungen des Gesellschaftlichen: Publizistische Skizzen und die Formierung ethnografisch-soziologischer Wissensordnungen (1830-1860)" untersucht Gesellschaftsskizzen, die sich im 19. Jahrhundert im Zuge der Kommerzialisierung des Druckwesens verbreiteten und eine Art gesellschaftliche Selbstbeobachtung darstellten. Christiane Schwab betrachtet mit ihrer Forschergruppe insbesondere die ethnographischen Repräsentationsformen dieser Gesellschaftsskizzen.
Im ERC-Projekt „Nineteenth-Century Sociographic Journalism and the Formation of Ethnographic and Sociological Knowledge“ (DissectingSociety) erweitert Christiane Schwab den Blick auf journalistische Formate des 19. Jahrhunderts und untersucht, wie diese Wissen über Kultur und Gesellschaft verhandelten und popularisierten. „Wissen“ gilt dabei als zentrale Kategorie, die einen Blick auf text- und bildimmanente Konstruktionsweisen, soziale Austauschprozesse, zeitgenössische politische Dynamiken sowie auf die zunehmende Professionalisierung und Institutionalisierung sozial- und kulturwissenschaftlicher Diskurse zu lenken vermag. Christiane Schwab spannt mit ihrem ERC-Projekt dabei den Bogen von Westeuropa bis nach Lateinamerika und wird damit auch eurozentrische Wissens- und Repräsentationsformen hinterfragen.
Christiane Schwab hat an der LMU Europäische Ethnologie studiert, wo sie 2012 promoviert wurde. Anschließend hat sie am Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität zu Berlin das Forschungsprojekt „Die Ästhetisierung des ‚Volkes‘ 1800. Kulturelle Formen, Semantiken und Repräsentationssysteme in einem europäischen Verflechtungsraum“ durchgeführt und arbeitete als Visiting Fellow an der New York University (Remarque Institute; Center for International Research in the Humanities and Social Sciences) und an der University of Tokyo (Department of Cultural Anthropology).
Dr. Tobias Staudigl
Der Psychologe Dr. Tobias Staudigl wechselt mit einem Starting-Grant vom Cedars-Sinai Medical Center, Los Angeles, USA, an die LMU, wo er bei Paul Sauseng angebunden sein wird, der die Professur für Biologische Psychologie innehat. Tobias Staudigls Forschungsinteresse gilt den psychologischen und neuronalen Grundlagen des Erinnerns.
In seinem ERC-Projekt „How the human thalamus guides navigation and memory: a common coding framework built on direct thalamic recordings“ (DirectThalamus) wird Tobias Staudigl die grundlegenden Steuerungsprozesse in einer bestimmten Gehirnregion, dem Thalamus, für die räumliche Navigation und das Erinnerungsvermögen untersuchen. Dabei setzt der Psychologe innovative Methoden ein, um die elektrophysiologischen Prozesse im Gehirn zu messen. Ziel des ERC-Projekts ist es, ein Modell der neuronalen Mechanismen im Thalamus zu entwickeln, die wesentlichen kognitiven Funktionen zugrunde liegen.
Tobias Staudigl hat an der Universität Regensburg von 2001 bis 2007 Psychologie studiert, wo er 2011 promoviert wurde. Bevor er an das Cedars-Sinai Medical Center, Los Angeles, USA, wechselte, forschte er am Donders Institute for Brain, Cognition and Behavior der Radboud University in Nijmegen, Niederlande, und an den Universitäten Magdeburg und Konstanz.
Professor Julian Stingele
Julian Stingele ist seit 2017 Professor am Genzentrum der LMU. Er forscht zu Mechanismen, die entscheidend sind für die Reparatur der DNA. An dieser Erbsubstanz entstehen durch körpereigene Prozesse und externe Einflüsse laufend Schäden, die rasch wieder korrigiert werden müssen – ansonsten können sich Fehler bei der Zellteilung und der Vervielfältigung der Erbinformation einschleichen, was zu lebensbedrohlichen Krankheiten führen kann.
In seinem ERC-Projekt „DNA-protein crosslinks: endogenous origins and cellular responses“ (DNAProteinCrosslinks) widmet sich Julian Stingele den sogenannten Crosslinks, Verbindungen zwischen Proteinen und der DNA, die die Zellteilung blockieren. In seiner früheren Forschung hat Stingele aufgedeckt, dass ein bestimmtes Enzym bei der Auflösung dieser Crosslinks eine entscheidende Rolle spielt. Im Rahmen des ERC-Projekts hat er sich nun zum Ziel gesetzt zu entschlüsseln, wie das Enzym die chemischen Verklebungen der Crosslinks entfernt und dadurch die genomische Stabilität sichert. Mit seiner Forschung trägt Julian Stingele entscheidend zur Entwicklung neuer Therapieansätze für die Behandlung von Krebserkrankungen bei: Viele Chemotherapeutika töten Krebszellen indem sie in diesen Crosslinks hervorrufen.
Der gebürtige Stuttgarter studierte Biologie an der Universität Konstanz und fertigte seine Doktorarbeit am Max-Planck-Institut für Biochemie in Planegg-Martinsried an. Vor seinem Ruf an die LMU im Herbst vergangenen Jahres forschte er knapp drei Jahre am Londoner Francis-Crick-Institute. Julian Stingele wurde erst kürzlich mit dem Alfried Krupp-Förderpreis für junge Hochschullehrer ausgezeichnet.
Mehr zur Forschung von Julian Stingele : Krupp-Stiftung: Julian Stingele erhält hochdotierten Förderpreis