Science Talks: Reibungsfläche Wissenschaft - zwischen Hoffnungsträgerin und Anstoß der Kritik
19.10.2022
Die Auftaktveranstaltung der Science Talks wirft die Frage auf, welche Rolle Wissenschaft in der heutigen Gesellschaft einnimmt.
19.10.2022
Die Auftaktveranstaltung der Science Talks wirft die Frage auf, welche Rolle Wissenschaft in der heutigen Gesellschaft einnimmt.
Mit dem Klimawandel, einer andauernden Pandemie und wirtschaftlichen Unsicherheiten stehen die Wissenschaften vor einer beispiellosen Herausforderung. Die Erwartungshaltung ist hoch. Viele Menschen erhoffen sich Antworten und Lösungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, doch zur gleichen Zeit scheint die Skepsis gegenüber der Forschung zu steigen und Verschwörungstheorien sich zu verbreiten, wie Lauffeuer.
Im Gespräch mit vier renommierten Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft nähern sich die „Science Talks“ zum Auftakt diesem Spannungsfeld aus diversen Blickwinkeln an. Welche Chancen eröffnen sich durch ein stärkeres Miteinander über die verschiedenen Handlungsfelder hinweg? Und wo liegen womöglich auch Grenzen einer öffentlichen Kommunikation von und über Wissenschaft sowie über deren Leistung?
Dienstag, 25. Oktober 2022 um 19.00 Uhr
In der Großen Aula der LMU (Geschwister-Scholl-Platz 1) und als Livestream
Weitere Informationen zu den Science Lectures
Kontakt: ringvorlesung@lmu.de
Die „Science Talks“ finden in deutscher Sprache statt. Eine Aufzeichnung mit englischen Untertiteln wird eine Woche nach Veranstaltungstermin auf YouTube veröffentlicht.
© Bildarchiv Bayerischer Landtag, Foto Stefan Obermeier
„Gerade die jüngste Vergangenheit machte wie im Brennglas die überragende Bedeutung der Wissenschaft deutlich. Im Umfeld von Corona war sie die entscheidende Impulsgeberin, die uns in der Politik Wissen an die Hand gab, um schnellstmöglich eine der wohl einschneidensten Krisen unserer Tage zu beherrschen. Als vertrauensvolle Akteurin innerhalb unserer Gesellschaft leistete Wissenschaft damit einmal mehr einen entscheidenden Beitrag zur Bewältigung unserer Probleme. Uns Politiker und Politikerinnen obliegt es die wissenschaftlichen Erkenntnisse einzuordnen, zu bewerten und dann politische Entscheidungen zu treffen.“
Dr. Wolfgang Heubisch ist Vizepräsident des Bayerischen Landtags und war von 2008 bis 2013 bayerischer Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst.
© @die arge lola / Kai Loges + Andreas Langen
„Wissenschaft bedeutet für meine Arbeit einerseits Schmerz, weil viele Menschen auf unangenehme, wissenschaftliche Erkenntnisse zum Antisemitismus oder zur Klimakrise ablehnend reagieren. Wissenschaft schenkt mir aber auch immer wieder Distanz zur geschichtslosen Aufgeregtheit der Digitalisierung. Beim Lesen guter Bücher empfinde ich mehr denn je Glück und Dankbarkeit.“
Dr. Michael Blume ist Beauftragter der Landesregierung Baden-Württemberg gegen Antisemitismus.
© LMU
„Was mich als Wissenschaftler interessiert, sind die Schnittstellen zwischen Wissenschaft und anderen Instanzen der Gesellschaft, etwa Politik, Wirtschaft oder Medien. Gerade in Krisenzeiten sind viele Entscheider auf wissenschaftliches Wissen angewiesen. Aber der Transfer von wissenschaftlichem Wissen in Entscheidungswissen ist nicht trivial. Wissenschaft muss dieses Schnittstellenproblem zunehmend als eine wissenschaftliche Frage verstehen.“
Prof. Dr. Armin Nassehi ist Inhaber des Lehrstuhls für Allgemeine Soziologie und Gesellschaftstheorie an der LMU München.
© Barbara Gandenheimer
„Wissenschaft hilft nicht nur im unternehmerischen und gesellschaftlichen Alltag - Wissenschaft ist für mich die Basis, denn sie schafft Fakten, auf denen eine sichere Zukunft fußt. Am Beispiel der Pandemie zeigt sich, wie wir gesellschaftlich wie wirtschaftlich Sicherheit durch Wissenschaft bekamen. Am Beispiel der Klimakrise zeigt sich, was wir tun müssen. Das alles Dank Wissenschaft.“
Sina Trinkwalder ist Sozialunternehmerin aus Augsburg und ehemalige Studentin der LMU.