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Science Talks: Wissenschaft und Erinnerungskultur

30.01.2023

Die Abschlussveranstaltung der Science Talks geht der Frage nach, wie wir aus der Geschichte lernen können.

In einer Zeit, in der immer weniger Zeitzeuginnen und Zeitzeugen ihre Geschichte selbst erzählen können, droht die Übernahme von Verantwortung für die historischen Verbrechen Deutschlands in den Hintergrund zu geraten. Die Verankerung der eigenen Geschichte in eine mehr oder weniger institutionalisierte Erinnerungskultur gehört damit zu den großen Herausforderungen der Gegenwart. So stellt sich etwa die Frage, wie verantwortungsvolles Erinnern – auch vor dem Hintergrund einer zunehmend diversen Gesellschaft – gelebt werden kann. Inwieweit ist ein Lernen aus der Geschichte überhaupt möglich und welche Rolle kann die Wissenschaft hierbei spielen?

Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Podiumsdiskussion am 7. Februar 2023 im Rahmen der LMU-Veranstaltungsreihe „Science Talks“.

Podiumsdiskussion

„Wissenschaft und Erinnerungskultur: Wie wir aus der Geschichte lernen“

Dienstag, 7. Februar 2023

19:00 – 20.30 Uhr

in der Großen Aula im Hauptgebäude der LMU und als Livestream

Für die Veranstaltung in Präsenz ist keine Anmeldung erforderlich.

Kann man überhaupt aus der Geschichte lernen?

Porträt von Prof Wirsching

© Marc Müller

Prof. Dr. Andreas Wirsching

„Geschichte enthält zwar unendlich viele Potenziale, für die es in unserer Gegenwart Analogien gibt. Insofern ist es wichtig, die Geschichte zu kennen und auch aus ihr zu lernen, um die Gegenwart besser zu verstehen. Aber die Geschichte wiederholt sich nicht. Die Gegenwart enthält stets unzählige neue und uns unbekannte Variablen. Insofern kann man aus der Geschichte nicht in dem Sinne lernen, dass sie einem Entscheidungen in der Gegenwart abnimmt.“

Professor Andreas Wirsching ist Inhaber des Lehrstuhls für Neueste Geschichte der LMU München sowie Direktor des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin (IfZ), das unter großer internationaler Beachtung unter anderem eine kritische und eingehend kommentierte Edition von Hitlers „Mein Kampf“ herausgab.

Dr. Mirjam Zadoff

© NS-Dokumentationszentrum München

Dr. Mirjam Zadoff

„Ja allerdings, das kann und sollte man. In den Kämpfen um Geschichtsdeutung weltweit geht es darum, wer das Recht und die Macht hat, über Geschichte zu sprechen – die Ereignisse zu verfälschen oder auf objektive Weise sich dem anzunähern was geschehen ist. Menschen, denen Unrecht getan wurde, fordern zu Recht ein, darüber aufzuklären.“

Dr. Mirjam Zadoff ist Direktorin des NS-Dokumentationszentrums München, wo sie Ausstellungs-, Veranstaltungs- und Bildungsprogramme für Menschen aller Altersstufen verantwortet. Dieser Lernort steht für einen beständigen Einsatz für Toleranz und Demokratie sowie für die Verantwortung, die jede und jeder Einzelne dafür trägt.

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