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Studentisches Engagement: „Traut euch, lasst euch nicht entmutigen“

21.06.2021

Florian Buth ist LMU-Almunus. Während seines Philosophie-Zweitstudiums organisierte er im Wintersemester 2020 Diskurs C.0, eine 15-teilige Vortragsreihe rund um Corona. Ein Interview über die „intensivste Zeit seines Lebens“.

Florian Buth | © privat

Herr Buth, was ist Diskurs C.0?

Florian Buth: Es ist eine interdisziplinäre Vortragsreihe mit Professorinnen und Professoren der LMU. Wir haben insgesamt 15 Vorträge aus 9 Fakultäten organisieren können. Es geht darum, einen Überblick über die Corona-Lage zu gewinnen. Es gab etwa Beiträge aus der Medizin, aus den Wirtschaftswissenschaften zur Digitalisierung des Arbeitsplatzes, und aus der Philosophie.

Wie kamen Sie dazu, so ein Projekt ins Leben zu rufen?

Die Corona-Pandemie hat mich sehr bewegt, gerade zu Beginn. Ich habe mich gefragt, wie man sich in einer solchen Krise angemessen verhält: Sollte ich mich auf mein eigenes Leben und Studium konzentrieren? Oder war ich verpflichtet zu versuchen, meine Stärken einzubringen und zu helfen? Weil ich alleine nicht weiterkam, habe ich rund 50 LMU-Professorinnen und Professoren aus verschiedenen Fachbereichen angeschrieben und um ihre Meinung dazu gebeten.

Und haben Sie Antworten bekommen?

Ja, ein paar. Darunter war auch eine Nachricht von Professor Ulrich Mansmann, Direktor des Instituts für medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie. Er hat mich ernst genommen und seine Mail mit der Bitte geschlossen, dass ich ihn wissen lassen soll, wie ich weiter vorgehen will. Das hat mich inspiriert, noch in dieser Nacht, Diskurs C.0 zu entwerfen. Die Idee war, eine Plattform zu schaffen, die das geballte Wissen von 750 Professorinnen und Professoren und die Studierenden zusammenbringt. Professor Mansmann hat diese Initiative auch mit 20 Hilfskraft-Stunden unterstützt, mit denen ich dann andere Studierende gewinnen konnte.

War das Ihr erstes Event, das Sie organisiert haben?

Ja, das war ein richtiger Sprung ins kalte Wasser. Eine Corona-Adhoc-Gründung.

Was haben Sie dabei für sich gelernt?

Der Austausch mit den Professorinnen und Professoren war sehr wertvoll. Aber auch persönlich konnte ich viel mitnehmen. Allgemein bin ich an der ganzen Herausforderung gewachsen. Das ist aber nur eine der Belohnungen.

Was wäre da noch?

Das Wissen zur Bewusstseinsbildung beigetragen zu haben, zum Beispiel. Mit der Initiative Diskurs C.0 wollte ich ja auch eine Bereicherung für die LMU, die Gemeinschaft und die Studierenden schaffen. Ich glaube, das ist mir geglückt und das ist natürlich ein gutes Gefühl. Auch die Rückmeldungen der Professorinnen und Professoren waren fast durchweg positiv. Sie haben die Veranstaltung wirklich wertgeschätzt und unterstützt, dass Studierende etwas bewegen wollen.

Was würden Sie Studierenden raten, die auch eine Idee haben, aber sie noch nicht umgesetzt haben?

Ich kann ihnen nur raten, dass sie sich trauen sollen und einfach auf Professorinnen und Professoren zugehen sollen, die ihnen dabei helfen könnten. Da sind viele offene Ohren. Engagement wird wirklich gerne gesehen. Ganz wichtig ist auch, sich nicht entmutigen zu lassen. Es gab reichlich harte Zeiten während meines Projekts. Mein Rat ist: Wenn du aufhörst, dann nicht am tiefsten Punkt. Am tiefsten Punkt heißt es einfach weitermachen.

22 Jun

Europa – auf der Suche nach einer Zukunftsstrategie

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Die Veranstaltung mit Prof. Weidenfeld am 22. Juni ist die letzte Veranstaltung. Was erwartet die Zuschauerinnen und Zuschauer dort?

Es geht um Europa auf der Suche nach einer Zukunftsstrategie. Die meisten von uns sind jung und Europa wird uns noch auf Jahrzehnte hinaus prägen. Professor Weidenfeld ist Direktor vom CAP und Rektor der Alma Mater Europaea. Er ist emeritierter Lehrstuhlinhaber für politische Systeme und europäische Einigung und gleichzeitig Vizepräsident vom Cybersicherheitsrat Deutschland. Ich kann wirklich nur empfehlen dabei zu sein.

Und danach? Geht es mit Diskurs C.0 irgendwann weiter oder haben Sie ein neues Projekt vor Augen?

Für mich steht jetzt erst einmal der Jobeinstieg auf dem Plan. Für Diskurs C.0 selber wird das der letzte Vortrag sein. Aber die Marke ist da. Wenn jemand sagt, das geht genau in meine Richtung, dann sind da alle Türen offen, das Projekt zu übernehmen und dann im Wintersemester weiterzumachen. Am besten sollten sich Interessenten über die Webseite mit mir in Verbindung setzen. Ich kann es nur jedem empfehlen. Das Corona-Jahr war das intensivste in meinem Leben.

Mehr Informationen zum Projekt von Florian Buth und alle Vorträge finden Sie auf der Website von Diskurs C.0.

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