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Zwei LMU-Projekte erhalten Wirkung hoch 100-Preis

16.11.2021

Das Thema Klimawandel in den Unterricht zu bringen und sicheren Austausch von Daten zu erleichtern sind die Ziele der beiden ausgezeichneten Projekte.

Dr. Cecilia Scorza mit Prof. Dr. Andreas Schlüter, Generalsekretär des Stifterverbands

Dr. Cecilia Scorza mit Prof. Dr. Andreas Schlüter, Generalsekretär des Stifterverbands. | © Kay Herschelmann / Stifterverband

Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft zeichnet das MINT-Bildungsprogramm „Der Klimawandel: verstehen und handeln“ der Fakultät für Physik der LMU mit dem ersten Preis von Wirkung hoch 100 aus. „Das Besondere an unserem Programm ist, dass wir MINT-Aspekte mit der Bildung für nachhaltige Entwicklung verbinden und so Wissen und Handeln eng miteinander verknüpfen“, sagt Dr. Cecilia Scorza, Astrophysikerin und Projektleiterin. Weil der Klimawandel ein so vielfältiges und interdisziplinäres Phänomen ist, verwendet das Programm fächerübergreifende Aspekte der Physik, Mathematik, Chemie, Biologie und Geografie.

Das Angebot umfasst Vorträge und Workshops, vor allem aber Unterrichtsmaterialien wie den „Klimakoffer“, mit dem der Klimawandel durch Experimente erfahrbar wird. Beispielsweise geht es dabei um die Physik des Strahlungsgleichgewichts, den Albedo- und den Treibhaus-Effekt – und damit die Bedeutung der Atmosphäre für die mittlere Temperatur der Erde. So werden Lehrkräfte bei der Vermittlung des Klimawandels im Unterricht unterstützt. Junge Menschen sollen dabei aber nicht nur lernen, warum es den Klimawandel gibt und welchen Beitrag anthropogene Treibhausgasemissionen leisten: Es geht auch darum, aktiv zu erarbeiten, wie man dem Klimawandel entgegenwirken kann, beispielsweise durch den Ausbau erneuerbarer Energien. Das Projekt will auf diese Weise Wissen vermitteln, zum Nachdenken über Lösungen und Berufsperspektiven anregen – und letztendlich gemeinsames Handeln über den schulischen Rahmen hinaus fördern. Inzwischen ist der Klimakoffer bereits in 250 deutschen Schulen praxiserprobt. „Vergleichbare Materialien gibt es nicht und die Rückmeldungen sind äußerst positiv“, berichtet Scorza.

Im Zuge der Jubiläumsinitiative Wirkung hoch 100 fördert der Stifterverband drei innovative Projekte. Den ersten Platz in der Kategorie Bildung und damit die Förderung erhält das LMU-Projekt „Der Klimawandel: verstehen und handeln“, das unter der Schirmherrschaft des bayerischen Umweltministers Thorsten Glauber, der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) und der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft (DMG) steht.

Dr. Hendrik Ballhausen (r.), Professor Christian Hinske (2. v. l.) das Team von Federated secure computing | © Hendrik Ballhausen

In der Kategorie Innovation wurde ebenfalls ein Projekt von LMU-Forschenden ausgezeichnet: Ein Team der medizinischen Fakultät um Dr. Hendrik Ballhausen und Medizininformatiker Professor Christian Hinske erhielt den Förderpreis für ihr Projekt "Federated Secure Computing". Die Forschenden entwickeln eine Lösung für den Konflikt zwischen dem Wunsch im Zuge von Kollaborationen Daten auszutauschen und der Sorge um Datenschutz und Sicherheit. Vor dieser Problematik stehen sowohl Unternehmen als auch die Wissenschaft. Dabei hätte es viele Vorteile gemeinsam Daten zu analysieren. „Verteiltes Rechnen ist ein Meilenstein und wird die Möglichkeiten der Forschung signifikant erweitern“, so Christian Hinske.

Der Ansatz von "Federated Secure Computing" ermöglicht es beispielsweise Forschenden, gemeinsam mit verteilten Daten zu rechnen, ohne diese austauschen zu müssen. So können die Sicherheit der Daten gewährleistet und die Vorgaben des Datenschutzes erfüllt werden. "Durch den Open Source Code und die hohe Kompatibilität birgt das Projekt ein großes Potenzial in unterschiedlichsten Bereichen – überall dort, wo Daten anfallen und gesammelt werden", lobt die Preisjury.

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