Die Coronavirus-Pandemie hat Wissenschaftlerinnen und Mediziner über Nacht vor große Herausforderungen gestellt. Die Behandlung der Erkrankten der ersten pandemischen Welle, die notwendigen Umstrukturierungen des LMU Klinikums und die weitere Versorgung der nicht an COVID-19 Erkrankten, aber auch die Initiierung und Durchführung von Forschungsprojekten zu dieser neuen Erkrankung waren von zentraler Bedeutung. Insbesondere Nachwuchs-Medizinerinnen und Wissenschaftler der LMU haben hierbei Enormes geleistet. Drei von ihnen stellen an diesem Abend sich und ihre Arbeiten in der Pandemie vor.
Die Krankheitsverläufe bei COVID-19 sind außergewöhnlich variabel. Während viele Patientinnen oder Patienten nur leichte oder gar keine Symptome entwickeln, werden andere schwer krank und müssen intensivmedizinisch behandelt werden. Diese enorme Bandbreite stellt Klinikerinnen und Wissenschaftler vor große Herausforderungen. Dabei sind zentrale Fragen: Welche Personen sind durch COVID-19 besonders gefährdet? Gibt es Faktoren, die vor COVID-19 schützen? Wie erkennen wir besonders schwere Krankheitsverläufe so früh wie möglich? Dr. Johannes C. Hellmuth wird erläutern, welchen Beitrag das LMU Klinikum zur Erforschung von COVID-19 leistet und über die neu entstandenen nationalen Netzwerke zur Bewältigung der COVID-19 Pandemie berichten.
Dr. med. Johannes C. Hellmuth ist Assistenzarzt und Wissenschaftler der Medizinischen Klinik und Poliklinik III am LMU Klinikum. Neben seiner eigenen wissenschaftlichen Arbeit ist er Studienleiter des COVID-19 Registers des LMU Klinikums (CORKUM) und Referent der LMU task force des Netzwerks Universitätsmedizin (NUM).
Welche Herausforderungen stellt die COVID-19-Pandemie für die Versorgung von Krebspatientinnen, -patienten an einem großen Zentrum dar? Und welche Folgen hat eine COVID-19-Erkrankung auf die unterschiedlichen Patientengruppen? In ihrer Vorlesung berichtet Dr. Elham Khatamzas von ihren Beobachtungen bei der Betreuung von immunsupprimierten Patientinnen mit COVID-19 sowie Patienten nach überstandener SARS-CoV-2-Infektion.
Dr. Dr. med. Elham Khatamzas ist Infektiologin in der Klinik für Hämatologie und Onkologie am LMU Klinikum. In ihrer Arbeit beschäftigt sie sich insbesondere mit infektiologischen Komplikationen bei immunsupprimierten Patienten.
Die durch COVID-19 bedingte Isolierung und Einsamkeit können nicht nur in der Allgemeinbevölkerung, sondern in hohem Maße auch bei Menschen mit psychischen Erkrankungen zur zusätzlichen Stressbelastung führen. Auch Mitarbeitende im Gesundheitswesen mit und ohne Kontakt zu COVID-19-Patienten sind außergewöhnlichen Stressoren wie Überlastung, Triage-Entscheidungen, Frustration und Erschöpfung ausgesetzt, wodurch eine erhöhte Gefährdung für deren psychische Gesundheit besteht. Dabei ergeben sich folgende Fragen: Wie gehen unter psychischen Erkrankungen leidende Menschen mit der zusätzlichen Stressbelastung während der Pandemie um? Wie hoch ist die Stressbelastung bei Mitarbeitenden im Gesundheitswesen? Können wir ein einfaches, aber genaues Vorhersagemodell entwickeln, das es ihnen ermöglicht, ihre pandemiebedingte psychische Belastung einzuschätzen und mit Hilfe eines schrittweisen Interventionsmodells die geeignete Form der Unterstützung zu wählen?
PD Dr. med. Kristina Adorjan ist Psychiaterin in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am LMU Klinikum. Sie beschäftigt sich mit der Rolle der Umweltfaktoren und den biologischen Grundlagen, die zur Entstehung von psychischen Erkrankungen führen. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in Deutschland und in Afrika.
Prof. Dr. med. Oliver T. Keppler, Vorstand des Max von Pettenkofer-Instituts der LMU und Inhaber des Lehrstuhls für Virologie, wird diese Veranstaltung moderieren.
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