
Miniatur aus Firdausī: Šāhnāma
© Bayerische Staatsbibliothek
Dekoloniales Denken im Dialog: Ein Forschungsprogramm zur franko-maghrebinischen Theorie
Einige der einflussreichsten französischen Theoretiker des 20. Jahrhunderts wurden durch den Maghreb geprägt – Bourdieu durch Algerien, Foucault durch Tunesien, Barthes durch Marokko. Allerdings bleibt die Perspektive eurozentrisch, solange die nordafrikanischen Dialogpartner:innen dieser intellektuellen Größen nicht in den Blick kommen. Tassadit Yacine in der Soziologie, Abdelkebir Khatibi in der Philosophie oder Abdallah Laroui in der Geschichtswissenschaft entwickelten kritische Ansätze weiter und etablierten verschiedene Wege einer epistemischen Dekolonisierung. Poststrukturalismus und Postmoderne sind nicht nur ohne den (post)kolonialen Kontext Nordafrikas nicht zu verstehen, sondern seit den 1950er Jahren bildete sich ein neues dekoloniales Denken im franko-maghrebinischen Dialog heraus.
Ein Vortrag von Professor Jakob Krais (Universität der Bundeswehr München) in der Reihe Kulturen des Islam des Münchner Mittelost-Mittelmeer-Mittelasien-Zentrums (4MZ).
Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Vorlesungsreihe.