„Die Zeichen enthüllten ihre Gestalt, er rief ihnen zu und sie antworteten ihm“: Die vermenschlichten Hieroglyphen als (inter)aktive Bild-Text-Kompositionen im alten Ägypten
Als Sonderform der altägyptischen Hieroglyphen gilt die anthropomorphisierte Form, in der das Zeichen menschliche Eigenschaften und Fähigkeiten sowohl in seiner Gestalt als auch im Verhalten aufweist. In diesem „Status“ ist das Zeichen, das ein unbelebtes Objekt darstellt, kein inaktives, statisches Element, sondern ein aktives, dynamisches Wesen, es nimmt verschiedene Formen an und agiert eigenständig wie ein Mensch, vor allem in verschiedenen religiösen und rituellen Kontexten. Es wird hauptsächlich als Bildmotiv verwendet, handelt selbständig und kann häufig sowohl in Schriftspielen als auch in Symbolbildern vorkommen.
In diesem Vortrag werden die Formen und die Funktionen der vermenschlichten Hieroglyphen als (inter)aktive Bild-Text-Kompositionen anhand ausgewählter Beispiele bis zum Ende der Spätzeit kurz vorgestellt.
Vortragende: Dr. Ghada Mohamed (Universität Kairo)