Wer entscheidet, was zählt? KI und Big Data: Anwendungen in wirtschafts- und sozialwissenschaftlicher Forschung
Künstliche Intelligenz (KI) und Big Data in Form digitaler Datenspuren bieten enormes Potenzial, um komplexe gesellschaftliche Herausforderungen zu erforschen und zu lösen. Im Kontext des Arbeitsmarkts wird KI zum Beispiel verwendet, um bürokratische Verfahren zu optimieren und mögliche Fehler menschlicher Entscheidungen zu minimieren. KI wird auch genutzt, um in digitalen Datenspuren Muster zu erkennen. Datenspuren entstehen zum Beispiel bei der Nutzung von Smartphones, IOT-Endgeräten oder beim Surfen im Internet. Leider wird bei der Anwendung von KI die Abhängigkeit von sozialen und ökonomischen Kontexten oft ignoriert, ebenso wie die Abhängigkeit von qualitativ hochwertigen Daten. Die Sorge um fehlende Fairness, einem wesentlichen Kriterium für eine gute Gestaltung der KI-Nutzung, wächst. Fairness bedeutet in diesem Kontext die adäquate Berücksichtigung verschiedener gesellschaftlicher Gruppen in der Datengrundlage und in der Mustererkennung.
Die Vorlesung skizziert aktuelle Entwicklungen bei der Nutzung von KI und Big Data in der Wirtschafts- und Sozialforschung. Frauke Kreuter erläutert, welche Fallstricke es bei der Anwendung gibt und wie die Scientific Community Fragen von Ethik und Privatsphäre in den Griff bekommen kann, ohne auf Reproduzierbarkeit und Nachnutzung von Daten verzichten zu müssen. Dabei wird der Blick auch auf wesentliche Voraussetzungen für eine gute Gestaltung der KI-Nutzung gerichtet.
Prof. Dr. Frauke Kreuter ist Inhaberin des Lehrstuhls für Statistik und Data Science in den Sozial- und Humanwissenschaften und Co-Direktorin der Data Science Center an der University of Maryland und der Universität Mannheim.
Die Veranstaltung findet online via Zoom statt. Vorab wird um eine Anmeldung gebeten. Weitere Infomationen zur Vorlesungsreihe erhalten Sie unter lmu.de/ki-lectures.