„Bald blitzt seine Dichtung in schnellem Feuer hervor und gleitet dann wieder in visionär-dramatische Anschaulichkeit. Melodik und Rhythmik seiner Gedichte zeugen von großer künstlerischer Eigenart. … Rokeahs Sinn für das Unbewusste führt ihn gelegentlich zu den Adern einer wirklich modernen und glaubhaften Volkspoesie. Die Gedichte, äusserlich einfach und reimlos, bekunden eine tiefe Weisheit und Hellhörigkeit.” (Harry Maor, deutsch-israelischer Soziologe)
David Rokeah wurde 1916 in Lemberg geboren – damals Österreich-Ungarn, heute das ukrainische Lwiw – und wanderte 1934 nach Palästina aus. Das Jiddisch seiner frühen Gedichte gab er zugunsten des (Neu-)Hebräischen auf und veröffentlichte zehn Gedichtbände, die bald in viele Sprachen übersetzt wurden. Er starb 1985 bei einer seiner zahlreichen Reisen nach Deutschland, in Duisburg.
Michael Krüger, Übersetzer, Autor, Verleger und naher Freund des Dichters, zeigt, wie Rokeah seine Gedichte im Wesentlichen selbst ins Deutsche übersetzte – zusammen mit der lyrischen Avantgarde jener Zeit: Hans Magnus Enzensberger, Paul Celan, Erich Fried und anderen.
Eine Kooperation mit dem Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern
Eintritt: 9 Euro / 6 Euro ermäßigt (Mitglieder des Lyrik Kabinetts: freier Eintritt). Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Lyrik Kabinetts.
Die über dreißigjährige Verbindung von LMU München und Lyrik Kabinett ist von einem regen Austausch und Veranstaltungskooperationen geprägt. Die Lyrik-Bibliothek wurde auf einem Gelände der LMU errichtet. Die über 70.000 Werke der Lyrik-Bibliothek sind über den OPAC öffentlich recherchierbar; zahlreiche Veranstaltungen geben einen guten Einblick in die aktuelle Lyriklandschaft. Auch finden immer wieder wissenschaftliche Tagungen in den Räumen des Lyrik Kabinetts statt.