Dramaturgie (Master/Hauptfach)

Beschreibung des Studienfachs

Das Theater verändert sich permanent, und so auch das Tätigkeitsfeld der Dramaturgie. Dramaturginnen und Dramaturgen treten längst nicht mehr nur als Anwälte des Textes in Erscheinung, sie wirken als Ideen- und Impulsgeber, als Nach- und Vordenker, als kommunikativer Knotenpunkt im Netzwerk ‚Theater‘ – sei es nun ein Stadttheater, eine freie Gruppe oder ein internationales Festival. Eine zentrale Aufgabe ist dabei die Vermittlung: zwischen den am Projekt Beteiligten, zwischen Kunstwerk und Publikum, zwischen Theorie und Praxis, zwischen der analytischen Durchdringung eines Gegenstands und dessen szenischer Übersetzung. Die Stoffe und Formen der Auseinandersetzung sind vielfältiger geworden, reicher, vielleicht auch unübersichtlicher. Doch ob dramatischer Text, Partitur, Recherchematerial oder experimentelle Performance: die Lust an der Entdeckung des Neuen, Fremden, Unabgesicherten bleibt der Motor dramaturgischen Arbeitens.

Der zweijährige Masterstudiengang Dramaturgie lehrt die Grundlagen dramaturgischer Arbeit im Schauspiel oder Musiktheater. Der Studiengang vermittelt entscheidende Kenntnisse über das Theater der Gegenwart und das Repertoiretheater, seine Geschichte und Theorie und ermöglicht die Anwendung dieses Wissens in verschiedenen Formen disziplinübergreifender Theaterarbeit. Dazu zählen u.a. die Tätigkeit als Dramaturg oder Dramaturgin in den Produktionen der Theaterakademie August Everding, die freie Projektentwicklung in Zusammenarbeit mit erfahrenen Theatermachern und -macherinnen, Gastdramaturgien an kooperierenden Häusern und die selbstbestimmte künstlerische Arbeit im Rahmen studentischer Projekte (Reihe EigenArten der Theaterakademie). Außerdem besteht die Möglichkeit, an internationalen Projekten im Rahmen der europäischen Netzwerke ENOA (European Network of Opera Academies) und E:UTSA (Europe: Union of Theater Schools and Academies) teilzunehmen.

Tätigkeits- und Berufsfelder

Das Studium bereitet auf die Tätigkeitsfelder der Dramaturginnen iund Dramaturgen n Schauspiel und Musiktheater sowie in theaterpraktischen Arbeitsbereichen jenseits der Institution vor. Auch im Bereich von Film, Fernsehen und Neuen Medien wird dramaturgische Arbeit benötigt und können die Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs ggf. ein zukünftiges Tätigkeitsfeld finden. Der Masterstudiengang Dramaturgie setzt seinen Schwerpunkt dennoch eindeutig auf die dramaturgische Arbeit für die performativen Künste. Im institutionellen Theater wie auch in anderen Produktionskontexten von Theater hat die DramaturgIn ein vielfältiges Aufgabengebiet, dessen einzelne Teile wesentlich zum künstlerischen Profil eines Theaters / einer szenisch-theatralen Arbeit beitragen. Das Tätigkeitsfeld der Dramaturginnen und Dramaturgen erfährt eine ständige Veränderung und Erweiterung, die abhängig ist von sich verändernden Produktionskontexten wie auch sich wandelnder theatraler Ästhetik. Zum Bestandteil dramaturgischer Kompetenz werden immer stärker die Fähigkeit zur Projektentwicklung und zum Projektmanagement, zur interdisziplinären Vernetzung sowie der kompetente Umgang mit experimentellen Formen der Theaterpraxis.

Erwünschtes Profil

Zweck des Eignungsverfahrens ist es, festzustellen, ob neben den mit dem Erwerb der Hochschulreife nachgewiesenen Kenntnissen und den Fachkompetenzen aus dem vorhergehenden Studium individuelle Fähigkeiten in den Bereichen der Dramen- und Opernanalyse, in theatertheoretischer und theaterpraktischer, im schriftlichen und mündlichen Ausdrucksvermögen, in Textverständnis und selbstständigem Denken und Arbeiten vorhanden sind, die es erlauben, sich den verpflichtenden vorgeschriebenen Unterrichtsstoff aneignen und das vorgesehene Projektstudium aufnehmen zu können. Geprüft wird die Befähigung zur Aufnahme des Studiums Dramaturgie, d.h. eines sowohl wissenschaftlichen als auch künstlerischen Studienfachs, dessen Kernbereiche der kreativ-analytische Zugang zu Werken der darstellenden Kunst und die wissenschaftliche wie künstlerische Analyse ästhetischer Prozesse bilden. Dies umfasst sichere literarische und musikalische Kenntnisse, eine gesteigerte Sensibilität in der Beobachtung und Wahrnehmung theatraler Ereignisse, verbunden mit einem eigenen ästhetischen Urteil, Diskursfähigkeit im Umgang mit interpretatorischen Fragen und ein vertieftes und überdurchschnittliches Interesse an theatertheoretischen und theaterästhetischen Fragestellungen.

Fakten auf einen Blick

Studiengang
Dramaturgie (Master)
Abschlussgrad
Master of Arts (M.A.)
Fachtyp
Hauptfach
Regelstudienzeit
4 Fachsemester

Bewerbung und Zulassung

Zulassungsmodus 1. Semester
Eignungsverfahren
Zulassungsmodus höheres Semester
Eignungsverfahren
Zugangsdetails

Für die Aufnahme in den Masterstudiengang Dramaturgie in das erste Fachsemester wird neben einem ersten berufsqualifizierenden Hochschulabschluss im Umfang von mindestens 180 ECTS-Punkten oder einem gleichwertigen Abschluss aus dem Inland oder Ausland aus den Bereichen Regie, Schauspiel, Gesang, Theaterwissenschaft, Musikwissenschaft, Medien- oder Kulturwissenschaft oder aus einem anderen verwandten Fach die erfolgreiche Teilnahme an einem Eignungsverfahren vorausgesetzt. Bewerbungsfrist ist jeweils der 30. April eines Jahres, für das folgende Wintersemester. Weitere Informationen hier.

Link zum Fach
Master Dramaturgie

Ihr Weg zum Studienplatz

Der Studiengang im Detail

1. Semester

Pflichtmodul 1: Diskurse und Methoden (15 ECTS)

  • Forschungsseminar (P 1.1): Ästhetische Debatten und theoretische Perspektiven
  • Projektübung (P 1.2): Methoden der Kunst- und Kulturwissenschaften
  • Projektübung (P 1.3): Grundlagen szenischen Denkens

Pflichtmodul 2: Dramaturgische Praxis I – Textarbeit (9 ECTS)

  • Seminar (P 2.1): Werkanalyse und -einrichtung Sprech- bzw. Musiktheater
  • Übung (P 2.2): Konzeptarbeit
  • Kolloquium (P 2.3): Spielplangestaltung

2. Semester

Pflichtmodul 3: Projektentwicklung (6 ECTS)

  • Kolloquium (P 3.1): Kolloquium zur Projektentwicklung und -betreuung
  • Projekt (P 3.2): Studiengangsprojekt

Pflichtmodul 4: Exkursionsmodul (6 ECTS)

  • Exkursion (P 4.1): Exkursion
  • Kolloquium (P 4.2): Kolloquium zur Vor- und Nachbereitung

Wahlpflichtmodul 6 oder 7 (15 ECTS)

(aus den Wahlpflichtmodulen WP 6 und WP7 ist ein Wahlpflichtmodul zu wählen)

Wahlpflichtmodul 6: Ästhetik des Gegenwartstheaters (15 ECTS)

  • Forschungsseminar (WP 6.1): Aktuelle Theaterformen und ihre Analyse
  • Seminar (WP 6.2): Vergleichende Dramaturgie
  • Projektübung (WP 6.3): Kuratorische Konzepte

Wahlpflichtmodul 7: Intermedialität und Interdisziplinarität (15 ECTS)

  • Forschungsseminar (WP 7.1): Szenische Künste und Medientheater
  • Projektübung (WP 7.2): Praktiken des Theaters und der Medien

1. und 2. Semester

Wahlpflichtmodul: Grundlagen der szenischen und musikalischen Praxis (9 ECTS)

(insgesamt drei der genannten Bereiche je nach individueller Schwerpunktsetzung)

  • Übung (WP 1): Sprecherziehung
  • Übung (WP 2): Schauspiel
  • Übung (WP 3): Klavier
  • Übung (WP 4): Gesang
  • Übung (WP 5): Italienisch

3. Semester

Pflichtmodul 5: Forschungsperspektiven (15 ECTS)

  • Forschungsseminar (P 5.1): Forschungsdiskussionen
  • Projektübung (P 5.2): Forschungspraxis

Pflichtmodul 6: Dramaturgische Praxis II – Theater als Institution (9 ECTS)

  • Seminar (P 6.1): Rechts- und Verwaltungsfragen des Theaters
  • Kolloquium (P 6.2): Praxis kultureller Vermittlung
  • Übung (P 6.3): Bühnenbild und Bühnentechnik

Pflichtmodul 7 / I: Praktikum Darstellende Künste (6 ECTS)

  • Praktikum (P 7.1): Dramaturgiepraktikum
  • Kolloquium (P 7.2): Reflexion praktische Dramaturgie

4. Semester

Pflichtmodul 7 / II: Praktikum Darstellende Künste (9 ECTS)

  • Praktikum (P 7.3): Produktionsdramaturgie

Pflichtmodul 8: Abschlussmodul (21 ECTS)

  • Masterarbeit (P 8.1)
  • Disputation (P 8.2)

Angebote zur Studienorientierung

Informationsmaterial

  • Artikel von Christian Holtzhauer: Dramaturgie zwischen Kunst und Geschäft. In: Dramaturg, Heft 2/2004
  • Berufsprofil Dramaturg (Essays, Gespräche, Berichte). In: Theater der Zeit 3/2005
  • Zehelein, Klaus: Dramaturgie und Intendanz. Aus Gesprächen mit Juliane Votteler. In: Votteler, Juliane (Hrsg.): Musiktheater heute. Klaus Zehelein: Dramaturg und Intendant. Hamburg 2000, S. 17 – 57.
  • Balme, Christopher: Einführung in die Theaterwissenschaft. Berlin 2003 (3. Aufl.)

Prüfungsamt für Geistes- und Sozialwissenschaften

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