Der Tag von Annalina Mak scheint 48 Stunden zu haben. Neben ihrem Doppelstudium an der LMU trainiert die 21-Jährige als Taekwondo-Trainerin das Leistungsteams Vaterstetten, hilft im Rahmen des LMU Buddy Program um Austauschstudierenden und begeistert bei den LMU-Schnupperstunden junge Menschen für ein Studium. Um sie bei ihrem ehrenamtlichen Engagement finanziell zu entlasten, unterstützt sie die LMU mit einem Deutschlandstipendium.
Ein Taekwondotalent
Annalina Mak hat schon früh mit ihrem Lieblingssport Taekwondo angefangen. „Wann genau weiß ich selber nicht mehr“, sagt sie und lacht. Es habe ihr einfach schon immer super Spaß gemacht. Vaterstetten war dazu genau die richtige Stadt. Der Ort ist schon lange für erfolgreiche Wettkämpfe und Turniere bekannt. Eines Tages wurde Annalina dann von einem Talentscout gesichtet. „Dadurch bin ich auf die Leistungsschiene geraten“, erzählt die gebürtige Münchnerin. Wenig später war sie im Taekwondo-Landeskader, wo sie Bayern auf vielen Meisterschaften vertrat.
Die 21-Jährige war schon mehrfach deutsche Meisterin. „Beim Taekwondo gibt es unglaublich viele unterschiedliche Disziplinen“, erklärt sie. Um in den Kader zu kommen, muss man Punkte sammeln und bei verschiedenen internationalen Turnieren teilnehmen. Annalina und das Team erhielten für ihre Leistungen regelmäßig Auszeichnungen von den Bürgermeistern ihrer Region. Es hätte ewig so weitergehen können, doch nach dem Abitur stellte sich die Frage: Weitermachen oder ein gutes Studium ablegen?
Vom Sport zum Studium
Annalina entschied sich für das gute Studium. In ihrem Fall: Betriebswirtschaftslehre. Schon während ihrer Schulzeit interessierte sie sich dafür, wie wirtschaftliche Abläufe funktionieren. Kurz nach Studienbeginn merkte sie, dass sie beim Arbeitsaufwand noch etwas „Puffer“ hat. Zusätzlich reizten sie neue Perspektiven. Also begann sie als Doppelstudium mit Politikwissenschaft. „BWL ist ein bisschen einseitig, daher wollte ich noch eine zweite gesellschaftliche Komponente hinzunehmen“, erläutert sie. Zudem könnte sie sich vorstellen, nach dem Master einmal in einer Nichtregierungsorganisation zu arbeiten.
Den Kontakt zu ihrem Taekwondo-Verein wollte Annalina trotz Studium aber nicht abreißen lassen. „Ich habe dort so viel Zeit verbracht und die Trainer haben mich immer unterstützt“, erinnert sie sich. Daher wollte sie dem Verein etwas zurückgeben. Also engagiert sie sich trotz Doppelstudium als Taekonwondo-Trainerin des Leistungsteams Vaterstetten. Ein wenig stolz ist sie schon, dass es einige ihrer Schützlinge ebenfalls in den Landeskader geschafft haben und sie so zum sportlichen Erfolg des Vereins beitragen kann. „Außerdem hilft der Sport Kindern zu mehr Selbstbewusstsein, einem besseren Körpergefühl und beim Umgang mit Stress.“
Zusätzlich engagiert sich Annalina ehrenamtlich beim LMU Buddy Program, ein Mentorenprogramm für Austauschstudierende zur besseren Eingewöhnung in München. „Wenn sich die Leute aktiv dafür entscheiden, an die LMU zu kommen, möchte ich ihnen natürlich zeigen, was die Uni und die Stadt zu bieten hat“, begründet sie ihre Entscheidung. Also hilft die 21-Jährige ihnen bei der Studienorganisation und der Klausurenvorbereitung, zeigt ihnen die Stadt und geht mit ihnen in den Biergarten oder zum Skilaufen. Seitdem sie selbst ein Semester zum Studieren in Großbritannien war, kann sie die Bedürfnisse ihrer ausländischen Buddys noch besser hineinversetzen.
Als ob das noch nicht genug wäre, setzt sich Annalina bei den LMU-Schnupperstunden auch für angehende Studierende ein. Also für Abiturienten oder junge Menschen im sogenannten Gap-Year. Denn die haben oft viele Fragen, wie ein Studium abläuft. „Ich weiß noch, wie verloren ich zu Beginn des Studiums war bei den ganzen Angeboten“, erinnert sie sich. Eltern, Freunde und Bekannte können dabei oft nur bedingt helfen. Egal ob bei er Wahl des Studiengangs, Studienaufbau, zum Studentenleben oder wie viel man lernen muss: Bei den Gesprächen versucht die LMU-Studentin, ihre Erfahrungen an interessierte Schüler und Schülerinnen weiterzugeben.
„Das Deutschlandstipendium ist daher für mich mehr als eine Finanzspritze“, unterstreicht sie. Denn ohne die finanzielle Förderung müsste sie ihre ehrenamtlichen Aktivitäten deutlich einschränken. Bleibt die Frage, wie die 21-Jährige das zeitlich neben ihrem Studium, den regelmäßigen Praktika, den Stipendientagen ihres Förderers und ihrem Privatleben alles hinbekommt. Annalina lacht: „Wenn man einmal damit angefangen hat, ist es gar nicht mehr so viel wie es klingt.“
Fördern Sie mit dem Deutschlandstipendium
Das Deutschlandstipendium an der LMU lebt von der Unterstützung von Unternehmen, Stiftungen oder Privatpersonen. Ihre steuerlich absetzbare Spende in Höhe von 150 Euro pro Monat wird von der Bundesregierung verdoppelt und kommt ohne Abzüge bei den Stipendiatinnen und Stipendiaten an. So können sich junge Menschen auch in Krisenzeiten wie diese ohne Geldsorgen um die Zukunftsfragen unserer Gesellschaft kümmern.