Der gegenwärtige Umweltdiskurs hat vielfach eine praktische Ausrichtung. Diskutiert wird, was einzelne Personen oder Organisationen tun oder lassen sollen und welche Regel- und Institutionenordnungen für eine gesellschaftliche Transformation hinderlich oder hilfreich sind. Ebenso wird darüber nachgedacht, welchen moralischen Status die verschiedenartigen Naturwesen besitzen und wie daher mit ihren Interessen, Bedürfnissen oder Ansprüchen umzugehen ist. Ferner werden zunehmend Vorstellungen zu planetarisch verträglichen Formen des guten Lebens vorgelegt.
Hinter solchen Einzelbetrachtungen und -maßnahmen stehen i.d.R. größere gedankliche Zusammenhänge, eben Weltbilder, die indes meist unausgesprochen bleiben. Daher thematisiert die Tagung den Gehalt und die Bedeutung „ökologischer Weltbilder“. Dazu werden Vorstellungen zu Mensch-Gesellschaft-Natur-Beziehungen, die zu einem Schema geronnen sind und eine i.w.S. anschauliche Gesamtgestalt gewonnen haben und den Umweltdiskurs besonders prägen, differenziert aus unterschiedlichen Perspektiven diskutiert.
Methodisch verschränkt die Fachtagung zwei Perspektiven, nämlich wie Weltbilder das Verhältnis zwischen menschlichen und nichtmenschlichen Wesen vorstellen, dadurch Selbstverständlichkeiten schaffen, Orientierung und Halt geben und Grenzen des Denk-, Sag- und Machbaren errichten sowie umgekehrt wie gegebene sozioökologische Konstellationen und technische Entwicklungen die Ansicht der Welt prägen.