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Suzanne Heskin zu Gast am ZMR

15.06.2024

Ab 16. Juni ist Suzanne Heskin (York) als Gastwissenschaftlerin in München. Erfahren Sie mehr über ihr Dissertationsprojekt.

Suzanne FitzGerald Heskin

Sibylla von Bondorf: Heilige Elisabeth von Thüringen. Deutsche Nationalbibliothek, Leipzig, Klemmsammlung I,104 Fol. 13v

© Deutsche Nationalbibliothek, Leipzig

Reforming Female Autonomy through Art: Inventive Sisters of the Franciscan Observant Reform in Late Medieval Germany

Suzanne Heskin ist Promovierende der Kunstgeschichte an der University of York. In ihrem Dissertationsprojekt widmet sich die auch in Graphikdesign und Illustration geschulte Promovendin der Erforschung von Strategien visueller Kommunikation von Nonnen im spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Deutschland.

Hierfür untersucht sie die künstlerischen und erzählerischen Weltentwürfe der Nonnen, analysiert ihre Bildsprache und fragt, wie religiöse Frauen Kunst nutzten, um weibliche Handlungsmacht innerhalb der patriarchalen Strukturen der Observantenreform zu zeigen.

Die Studie konzentriert sich insofern auf Kunstwerke der Klarissen und stellt die Vorstellung in Frage, dass es Frauen im Mittelalter an Autonomie mangelte, indem sie eine einzigartig weibliche Bildsprache hervorhebt, die im 15. Jahrhundert in Klostergemeinschaften entstand.

In einem interdisziplinären Ansatz untersucht das Projekt die vielfältigen Kommunikationsstrategien der Nonnen, wobei der Dialog zwischen Text und Bild im Fokus des Interesses steht. Insbesondere wird die visuelle Umsetzung komplexer literarischer Weltentwürfe untersucht, die von den Nonnen verfasst wurden, sodass der Frage nachgegangen werden kann, wie im Zusammenspiel von literarischer und visueller Sprache weibliche Identität konstruiert und kommuniziert wurde.

Im Rahmen ihres vom DAAD unterstützten Forschungsaufenthalts wird Suzanne Heskin bis Mitte August zu Gast am ZMR sein.