News

Belonging@LMU

22.04.2024

Zugehörigkeit ist das Thema der Diversity-Initiative 2024. Zum Start des Veranstaltungsprogramms im Sommersemester sprechen Vizepräsidentin Biagini und Mitglieder der LMU-Community darüber, was Belonging für sie bedeutet.

Vizepräsidentin Francesca Biagini: „In einer Atmosphäre des Vertrauens und der Offenheit gedeihen Inspiration und Innovation“

LMU-Vizepräsidentin für die Bereiche Internationales und Diversity, Professorin Francesca Biagini | © LMU / Gandalf Hammerbacher

Was bedeutet für Sie Belonging im Zusammenhang mit Diversity im Hochschulkontext?

Seit 2019 setze ich mich persönlich mit jährlich stattfindenden Initiativen und vielen anderen Aktivitäten und Maßnahmen dafür ein, Vielfalt zu fördern. Es ist mir ein Anliegen, dass wir uns an der LMU mit all unseren unterschiedlichen Bedürfnissen und Hintergründen wertgeschätzt fühlen.

Dabei spielt die Förderung des Zugehörigkeitsgefühls eine wichtige Rolle, denn durch Anerkennung und das Erleben von Verbundenheit und Willkommensein kann sich das Potenzial unserer Mitglieder am besten entfalten. In einer Atmosphäre des Vertrauens und der Offenheit gedeihen Inspiration und Innovation. Das trägt zur Exzellenz der LMU bei.

Welche Veranstaltungen und Maßnahmen sind im Rahmen der Initiative Belonging@LMU geplant?

Wir arbeiten eng mit den Fakultäten und Einrichtungen der LMU sowie auch mit unseren Kooperationspartnern wie dem pme Familienservice zusammen, um ein abwechslungsreiches und attraktives Programm anbieten zu können. Dazu gehören Vorträge, Sensibilisierungsworkshops und Arbeitsgruppen, die den Austausch und die Reflexion über Fördermaßnahmen zur Inklusion und Teilhabe anregen sollen. Für Studierende kooperieren wir darüber hinaus mit dem Studierendenwerk Oberbayern und bewerben Veranstaltungen für Studieren mit Beeinträchtigung sowie Angebote zur Studienfinanzierung. Ein Highlight der Initiative wird eine Podiumsdiskussion mit hochkarätigen Gästen zu KI und Teilhabe sein, die am 4. Juli in der Seidlvilla hier in München stattfinden wird.

Besonders freue ich mich über die Neugründung des Facharbeitskreises Inklusion und Teilhabe, der die verschiedenen bestehenden Anlaufstellen, externe Partner und Mitglieder aus den Fakultäten zusammenbringt, um gemeinsam Maßnahmen für eine inklusive Hochschule zu entwickeln. Interessierte sind gerne willkommen und können hier aktiv mitgestalten.

Wie kann die Initiative dazu beitragen, ein inklusiveres Umfeld für alle Mitglieder der LMU-Community zu schaffen?

Durch zahlreiche Sensibilisierungsmaßnahmen, Workshops, Vorträge und Schulungen möchten wir das Gefühl des Belongings innerhalb der LMU stärken. Die Initiative soll einen Dialog zwischen den Mitgliedern der LMU-Community anstoßen, um offene Gespräche über Erfahrungen, Bedürfnisse und Anliegen im Zusammenhang mit Inklusion und Teilhabe zu ermöglichen. Wir stehen aber auch dafür ein, konkrete Maßnahmen zur Förderung von Chancengleichheit und Inklusion an der LMU zu entwickeln und umzusetzen.

Ich lade alle unsere Mitglieder herzlich ein, an unserem vielfältigen Programm teilzunehmen. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle an alle Beteiligten für ihre aktive Mitarbeit und Angebote und an das Team des Zentralen Diversity Management für die Koordination.

Welche Angebote bietet die LMU abseits der Initiative, um ein Gefühl von Belonging zu stärken?

Ein wichtiger Bestandteil dieser Bemühungen ist das Programm WeCare@LMU, das verschiedene Service- und Anlaufstellen bereitstellt, um umfassende Unterstützung für Studierende und Mitarbeitende bei der Bewältigung von Problemen, Krisensituationen sowie psychosozialen und menschlichen Herausforderungen anzubieten. Die LMU engagiert sich zudem für die Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Die Service- und Veranstaltungsangebote umfassen Themen rund um die Familienverantwortung für Kinder und die Pflege von Angehörigen.

Zusätzlich gibt es an der LMU auch das Inklusionstutorenprogramm, das darauf abzielt, Studierende mit besonderen Bedürfnissen zu unterstützen und ihre Inklusion in den universitären Alltag zu erleichtern. Der neu gegründete Facharbeitskreis Inklusion und Teilhabe soll dazu beitragen, die Koordination und Zusammenarbeit der verschiedenen Anlaufstellen zu verbessern, Probleme zu identifizieren und zu lösen.

Durch diese vielfältigen Angebote arbeitet die LMU kontinuierlich daran, dass sich alle Mitglieder wahrgenommen und akzeptiert fühlen. Es ist wichtig, gemeinsam dafür einzustehen und aktiv an einer inklusiven Hochschulgemeinschaft mitzuwirken.

Erfahren Sie mehr zur Diversity-Initiative 2024 Belonging@LMU und nehmen Sie bis zum 04. Juli am vielfältigen Veranstaltungsprogramm teil.

Logo Diversity Initiative Belonging@LMU
© LMU

Was bedeutet mir Belonging?

Was bedeutet es, wirklich Teil einer Gemeinschaft zu sein? Wie prägt dieses Gefühl das tägliche Leben und akademisches Wirken? Die Antworten sind so vielfältig wie die LMU-Community. Wissenschaftler, Studierende und Beschäftigte teilen ihre persönlichen Erfahrungen und Einsichten, um zu zeigen, was Vielfalt und Inklusivität an der LMU für sie bedeuten.


Loreen Böckeler – Engagement schafft ein Zugehörigkeitsgefühl

Inklusionstutorin Loreen Böckeler | © privat

„Ich kam im Wintersemester 2020/21 an die LMU. Mitten in der Corona-Pandemie. Es war sehr schwierig, mich als Studentin der LMU zu identifizieren. Man kannte keinen und etwaige Verknüpfungsaktionen wirkten auf mich sehr einschüchternd. Mit Menschen, die man über Kurse kennenlernte, blieb man meist auch nicht länger in Kontakt.

In 2021 wurde ich Inklusionstutorin und kurz darauf auch Hilfskraft der Beratungsstelle. Hier fühlte ich mich mit meinen Mitteilnehmenden sehr auf einer Wellenlänge und aufgenommen. Und auch wenn die Hilfskräfte recht schnell wechseln, fühlte und fühle ich mich hier mit all meinen Kolleginnen und Kollegen sehr verbunden. Wir sind einfach alle auf eine ähnliche Art schräg.

Dieses Selbstbewusstsein nahm ich auch in mein Studium mit und in meinem ersten Präsenzsemester lernte ich wieder, Leute kennenzulernen. Auch wenn es mir manchmal noch schwerfällt, auf andere zuzugehen, kenne ich mittlerweile viele Leute an der Uni, die ich mag und denen ich vertraue.

Wenn ich nicht über das nachdenken muss, was ich sagen oder fragen möchte, dann ist das für mich Belonging. Wenn man mich ernst nimmt und sich gerne mit mir unterhält, dann ist das Zugehörigkeit.“

Mehr zu den Inklusionstutorinnen und Inklusionstutoren an der LMU

Professorin Silvija Markic – Auch in der Lehre das Gefühl der Zugehörigkeit vermitteln

Professorin für Chemiedidaktik Silvija Markic | © privat

„Wir sind alle anders, jedoch je nach Funktion an der Universität verfolgen wir gemeinsame Ziele, wie auch die Gruppe unserer Studierenden. Diese Gruppe ist jedoch stark divers. Auch wenn die Studierenden den gleichen Studiengang wählen, variieren ihre Motivation und Interesse an den einzelnen Fächern, ihr schulisches Vorwissen und ihre sprachlichen Kompetenzen.

Des Weiteren sind auch deren Vorstellungen über das Studium unterschiedlich, wie auch die finanziellen Voraussetzungen, um ein Studium zu absolvieren. Um das Gefühl der Zugehörigkeit zu vermitteln, ist es für uns als Lehrende wichtig, dass wir auf diese Diversität in unserer Lehre eingehen und eine inklusive Hochschullehre anbieten.“

Romy Hoche - Belonging entsteht durch gemeinsame Bemühungen

Romy Hoche

Akademische Studienberaterin bei der Beratungsstelle für Studierende mit Beeinträchtigung der LMU, Romy Hoche | © LMU

„Aus meiner jahrelangen Beratungstätigkeit weiß ich, dass Studierende mit Beeinträchtigung häufig das Gefühl erleben, nicht dazuzugehören. Spätestens seit der Pandemie kennt das allerdings so ziemlich jede und jeder unter uns.

Lasst uns aus diesen Erfahrungen lernen und an einem universitären Umfeld arbeiten, in dem Unterschiede normal und sogar förderlich sind, wir uns wertschätzend gegenüberstehen und als LMU-Gemeinschaft mehr sind als die Summe ihrer einzelnen Teile. Denn Inklusion und Teilhabe betrifft immer alle.“

Zu den Angeboten der Beratungsstelle für Studierende mit Beeinträchtigung

Angelika Brunner - Sich angenommen und gesehen fühlen

Zu den Angeboten des Zentralen Diversity Managements

Weiterlesen

„Für mich persönlich bedeutet Zugehörigkeit, einen Ort zu haben, an dem ich mich angenommen und gesehen fühle. Als ehemalige Studentin und nun Mitarbeiterin an dieser Universität spüre ich eine Verbundenheit zu unserer Gemeinschaft. Durch meine Arbeit im Diversität Management erlebe ich Zugehörigkeit als aktiven Prozess, den wir durch unsere Arbeit fördern und der es mir ermöglicht, mit vielen verschiedenen Menschen zusammen zu kommen. Es ist eine kontinuierliche Reise, in der wir gemeinsam daran arbeiten, dass sich alle hier an der LMU gehört und geschätzt fühlen.“

Angelika Brunner, Mitarbeiterin des Zentralen Diversity Managements

Lesen Sie mehr zu den Themen Barrierefreiheit und Vielfalt an der LMU:

Eine Mischung aus KI und Empathie - Interview mit Prof. Zentel
„Eine frische Perspektive!“ - Inklusionstutorinnen im Profil
„Zwischen der Welt der Sehenden und der Welt der Blinden“ - Doktorandin Menahil Tahir im Porträt

Wonach suchen Sie?