Familie in Lehre und Forschung
07.04.2025
Inspirierende Geschichten und herausragende Forschung: Alles rund um das Thema Familie an der LMU
07.04.2025
Inspirierende Geschichten und herausragende Forschung: Alles rund um das Thema Familie an der LMU
Zum Januar 2024 startet der neue Bayerische Forschungsverbund „Familienleben in Bayern – Empirische Einsichten zu Transformationen, Ressourcen und Aushandlungen (ForFamily)“. Co-Sprecherinnen sind die Professorinnen Paula-Irene Villa Braslavsky, Inhaberin des Lehrstuhls für Soziologie und Gender Studies an der LMU, und Rita Braches-Chyrek, Inhaberin des Lehrstuhls für Sozialpädagogik an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg.
Der Verbund ist auf vier Jahre angelegt und hat ein Fördervolumen von 3,6 Millionen Euro. Die Förderung erfolgt durch das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst.
2:24 Min | 22.04.2025
„Wie Eltern auseinandergehen, macht einen Riesenunterschied“: Interview mit Psychologin und Pädagogin Sabine Walper über streitende Eltern und die neue Online-Plattform „STARK“, die Familien bei Paarkonflikten und Trennung unterstützt.
Ein Forschungskonsortium unter der Leitung von LMU-Professorin Sabine Walper hat eine Online-Plattform für Familien gestartet, um bei Paarkonflikten sowie bei Trennung zu unterstützen. Im Interview erläutert Sabine Walper unter anderem, was eine Trennung für Kinder bedeutet und worauf Eltern achten können.
3:05 Min | 22.04.2025
Selbstvertrauen, Beziehungsfähigkeit, Durchhaltevermögen, ein Sinn für Gerechtigkeit und der Mut, für sich und für andere einzustehen – welche Werte wollen wir unserem Kind für seinen Weg durchs Leben mitgeben? Und wie gelingt das überhaupt? Wie können wir seine soziale und moralische Entwicklung unterstützen?
Jeanine Grütter, seit 2024 Professorin für Soziale Entwicklung und sozialen Wandel an der LMU, hat zwei Nachrichten für Eltern. Erstens: Sie sind und bleiben wichtige Bezugspersonen für ihre Kinder in Bezug auf deren emotionale, moralische und soziale Entwicklung. Spätestens mit Eintritt in die Schule werden aber auch die Peers, also die Gleichaltrigen in der Klassengemeinschaft oder im Sportverein, Freunde und Cliquen für das Sozialverhalten der Kinder zunehmend bedeutsam.
„Fake-News, Algorithmen, Online-Hass: So nah am Puls der Zeit zu forschen, ist sicher eine Besonderheit unseres Faches“, erklärt Professorin Ruth Wendt, die seit 2022 eine Professur für Kommunikationswissenschaft (KW) mit dem Schwerpunkt „Digital Literacy in Algorithmic Spaces“ an der LMU innehat. „Das sind super-aktuelle Phänomene, die die Studierenden auch persönlich kennen und in ihren Bachelor- und Masterarbeiten aufgreifen.“
Ruth Wendt studierte Pädagogik, Psychologie und KW an der LMU. „Diese Dreiteilung der Fächer im damaligen Magister – und ihr interdisziplinäres Zusammenspiel – verfolgte ich auch später in meiner Forschung weiter.“ 2014 promovierte sie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster in KW zum Thema: Täter im Internet: Eine Analyse individueller und struktureller Erklärungsfaktoren von Cybermobbing im Schulkontext. Von 2010 bis 2015 arbeitete sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an den Universitäten Hohenheim und Münster und befasste sich anschließend bis 2017 als wissenschaftliche Referentin für Kinder, Jugendliche und Medien am Deutschen Jugendinstitut zum ersten Mal mit Digital Literacy.
„Unser gemeinsames Ziel ist, mit diesem Projekt eine Plattform zu entwickeln, auf der Lehrkräfte, Lerntherapeuten, Schulpsychologen und Eltern aktuelle, wissenschaftlich fundierte Informationen sowie Tests und Fördermaterialien online auf Tablet und Smartphone zur Verfügung gestellt bekommen. Diese sollen ihnen eine zeitnahe und evidenzbasierte Unterstützung der Kinder mit schulischen Entwicklungsstörungen ermöglichen“, hatte Gerd Schulte-Körne schon 2017 zum Auftakt des Projekts LONDI erklärt. Die Pilotphase ist demnächst abgeschlossen. Genaue Zahlen über Teilnehmende und Ergebnisse liegen noch nicht vor, „wir haben aber eine enorme Reichweite und fanden in allen Bundesländern ein großes Interesse“, versichert Gerd Schulte-Körne.
LMU-Psychologe Frank Niklas hat untersucht, wie Kinder noch vor ihrer Schulzeit spielerisch ihre mathematischen und schriftsprachlichen Kompetenzen trainieren können.
Frank Niklas ist Professor für Pädagogische Psychologie und Familienforschung an der LMU. Im Rahmen des ERC-Projekts „Learning4Kids“ hat der LMU-Forscher mit seinem Team untersucht, was Lern-Apps bringen, um Kinder auf die Schule vorzubereiten. Dafür hat er mit seinem Team erst einmal passende Spiele entwickelt. Zeit für eine Bilanz nach vier Jahren Forschung:.
„Das Vergangene ist nicht tot; es ist nicht einmal vergangen. Wir trennen es von uns ab und stellen uns fremd“, schrieb die Autorin Christa Wolf (1926-2011) in ihrem 1976 erschienenen autobiographisch gefärbten Werk „Kindheitsmuster“. Was sie beschreibt, ist die massive Verletzung der Psyche durch furchtbare, überwältigende Ereignisse im Krieg und auf der Flucht – und wie diese einen Menschen ein Leben begleiten und beeinflussen und noch die nächsten Generationen beeinträchtigen können. Etwas Schweres lastet auf der Familie und drückt noch auf Kinder und Kindeskinder. Und das obwohl die jüngeren Generationen eigentlich gar nichts wissen können von dem Schrecklichen, das ihren Eltern oder Großeltern widerfahren ist, weil über die Ereignisse nicht gesprochen wird. Oder vielmehr: Sie leiden gerade deshalb.
Weltweit begleiten Forschende Menschen in ihrem Corona-Alltag, um mehr über ihren Umgang mit der Krise zu erfahren – weitere Freiwillige sind gesucht.
Die Studie Coping with Corona (CoCo) hat sich zum Ziel gesetzt, den individuellen Umgang mit der Pandemie zu untersuchen. Die Kernfrage: Wie wirken sich die coronabedingten Veränderungen auf Leben und Psyche der Menschen aus, wie und warum gehen sie unterschiedlich damit um und welche Strategien funktionieren dabei am besten? Die Forschenden erhoffen sich davon auch Antworten, die bei der psychologischen Bewältigung kommender Krisen helfen.
Warum so viele Jugendliche psychisch erkranken und wie sich gegensteuern ließe: Interview mit LMU-Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin Ellen Greimel.
Psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen haben in den vergangenen Jahren stark zugenommen: um 27 Prozent seit 2019. Das zeigte jüngst ein Bericht des Zentralinstituts der Kassenärztlichen Vereinigung, der sogenannte Versorgungsatlas. Auffallend bei Mädchen ist eine sehr starke Zunahme der Essstörungen um 74 Prozent. Privatdozentin Dr. Ellen Greimel leitet die Arbeitsgruppe Depression im Kindes- und Jugendalter an der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der LMU. Im Interview erläutert sie die Ursachen der Entwicklung.