Japanologie (Bachelor/Hauptfach)

Beschreibung des Studienfachs

Als regionalbezogenes Studienfach umfasst die Japanologie heute im weitesten Sinne die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Region Japan im ostasiatischen Kontext. Damit ist die Japanologie ein Fach, in welchem Fragestellungen aus einer Vielzahl von Perspektiven untersucht werden, die von solchen der Sprach- und Literaturwissenschaften, der Geschichte und Religionswissenschaft bis hin zu solchen der Soziologie, der Politikwissenschaft oder der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften reichen. Das Studium der Japanologie soll umfassendes Wissen über das moderne und vormoderne Japan vermitteln, sowie die Fähigkeit, mindestens ein Teilgebiet der japanischen Kultur (Geschichte, Geistes-, Religions- und Literaturgeschichte, Politik, Gesellschaft, Wirtschaft u.a.) unter Benutzung japanischsprachiger Quellen wissenschaftlich zu erschließen. Dabei bildet die Kenntnis der japanischen Sprache die unverzichtbare Grundlage und Voraussetzung für die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Japan.

Inhaltlich umfasst die Lehre am Japan-Zentrum neben der Sprache folgende Gebiete:

  • Geschichte Japans von den Anfängen bis zur Gegenwart;
  • Entwicklung der Literatur Japans von den Anfängen bis zur Gegenwart mit dem Schwerpunkt auf der modernen und zeitgenössischen Literatur;
  • Religions- und Geistesgeschichte Ostasiens bis zur Gegenwart;
  • Wirtschaft und Wirtschaftspolitik des modernen und zeitgenössischen Japan;
  • Gesellschaft, Politik und Staat des modernen und zeitgenössischen Japan;
  • Kultur und Alltagskultur des modernen und zeitgenössischen Japan;
  • Geschichte von Stadt und Architektur in Japan.

Der B.A.-Studiengang „Japanologie“ zielt darauf ab, die große Vielfalt und Produktivität der japanischen Kultur in den am Japan-Zentrum vertretenen Teilbereichen in der Lehre zu vermitteln. Die im Rahmen des B.A.-Studienganges Japanologie gewonnenen Kenntnisse dienen auch dazu, Japan in einen ostasiatischen oder globalen, also grundsätzlich interkulturellen Kontext zu stellen. Das Japan-Zentrum der LMU München zeichnet sich durch eine im mitteleuropäischen Raum einzigartige Breite des Lehrangebots aus, und zwar aufgrund der Vielfalt der in München vertretenen Teilgebiete der Japanologie, sowie durch einen besonders intensiv betreuten, differenziert aufgebauten Kurs der modernen japanischen Umgangssprache.

Tätigkeits- und Berufsfelder

Mit Ihrer Berufsorientierung sollten Sie nicht erst kurz vor oder sogar erst nach Ihrem ersten akademischen Abschluss beginnen. Machen Sie die berufliche Orientierung zu einem Projekt, das Sie von den ersten Semestern an Ihr ganzes Studium über begleitet! Wir haben hier für Sie zahlreiche Tipps zusammengestellt, die Sie Schritt für Schritt im Laufe Ihres Studiums angehen oder aber auch nur einige davon herausgreifen können, die Ihnen relevant und nützlich erscheinen:

Wie schaffe ich mir eine berufliche Perspektive mit meinem Studienfach?

Erwünschtes Profil

Studierende der Japanologie haben Interesse an Japan, wollen sich mit dem Land „professionell“ beschäftigen, die Sprache und Schrift erlernen, aber auch umfassende, weiterreichende Kenntnisse zu Japan erwerben. Sie sind offen für interkulturelle Problematiken.

Fakten auf einen Blick

Studiengang
Japanologie (Bachelor)
Abschlussgrad
Bachelor of Arts (B.A.)
Fachtyp
Hauptfach
Regelstudienzeit
6 Fachsemester

Bewerbung und Zulassung

Formale Studienvoraussetzung
Hochschulzugangsberechtigung
Zulassungsmodus 1. Semester
Freie Studiengänge
Zulassungsmodus höheres Semester
Freier Zugang
Link zum Fach
Bachelor Japanologie

Ihr Weg zum Studienplatz

Der Studiengang im Detail

Durch die Strukturierung des Studienaufbaus mit Orientierungsphase im 1. Studienjahr, Erweiterungsphase im 2. und Vertiefungsphase im 3. Studienjahr wird Ihnen ein inhaltlich wie formal eindeutiger Rahmen vorgegeben. Im Grunde ist der schematische Aufbau im Anhang, der Studienplan, ein grober, allerdings noch sehr abstrakter Stundenplan, der Ihren Studienverlauf absteckt.

Das Studium selbst ist in sog. Module gegliedert, die sich im Falle dieses Bachelorangebotes stets nur über ein einziges Semester erstrecken. Ein Modul besteht aus zwei bis drei inhaltlich aufeinander abgestimmten Lehrveranstaltungen, beispielsweise das Sprachmodul „P 1“ aus den drei Übungen (im „Modell“ unter Formen: „3Ü“) „Sprachübungen Japanisch 1“, „Japanische Grammatik 1“, „Einführung in das japanische Schriftsystem“ oder das Wahlpflichtmodul „WP 1“ aus einer Vorlesung und einem Seminar („VL+S“). Die sogenannten Pflichtmodule („P“: P 1 bis P 10) müssen Sie absolvieren, bei Wahlpflichtmodulen („WP“: WP 1 bis 7) entscheiden Sie sich je nach Interesse für eines von mehreren Wahlangeboten: WP 1 oder WP 2, WP 3 oder WP 4 (zu WP 5, 6 und 7 später mehr).

Im Rahmen eines jeden Moduls ist eine festgelegte Anzahl von ECTS-Punkten (die Kurzform für „European Credit Transfer System“) zu erwerben, die aus dem Arbeitsaufwand für den Besuch der Lehrveranstaltungen, die Vor- und Nachbereitung und die Prüfungsleistungen hochgerechnet wurden. Insgesamt erwerben Sie mit diesem Bachelorstudium 180 ECTS-Punkte – 120 davon in Ihrem Hauptfach Japanologie, die weiteren 60 im Nebenfach Ihrer Wahl. Wie Sie diese Punkte konkret erwerben, hängt von den jeweiligen Modulen ab. Die dazu notwendigen Angaben finden Sie in der Spalte 11 bis 17 der Anlage 2 der Prüfungs- und Studienordnung, die konkrete Prüfungsform in Spalte 13. Die im Nebenfach zu erwerbenden 60 ECTS-Punkte verteilen sich gleichmäßig über die ersten fünf Studiensemester (pro Semester 12 ECTS-Punkte) – Sie erwerben mithin in jedem Semester 30 ECTS-Punkte, in den ersten fünf Semestern 18 im Hauptfach, 12 im Nebenfach. Das letzte Semester ist vollständig auf das Hauptfach konzentriert.

Nach diesen grundsätzlichen Bemerkungen nun zum Aufbau des Studienganges Japanologie. Er umfasst zwei Großbereiche:

  • die Sprachausbildung und
  • die inhaltliche Beschäftigung mit Japans Literatur, Religion, Geschichte, Wirtschaft, Staat und Gesellschaft.

Der Sprachunterricht als eine tragende Säule der Ausbildung ist ohne Wahlmöglichkeiten konzipiert, also für alle Studierenden einheitlich. Dabei sind die Kontaktzeiten der Studierenden mit den DozentInnen möglichst ausgedehnt: dies soll eine intensive Betreuung durch japanisches Lehrpersonal gewährleisten.

Die inhaltlichen Veranstaltungen zu Japan bestehen aus zwei für alle Studierenden einheitlichen Pflichtmodulen, den sog. „Basismodulen“, die eine einführende, grundlegende regionalwissenschaftliche Orientierung geben sollen. Der gesamte weitere inhaltliche Teil zu Japan in den Semestern 3 bis 5 (WP 1 bis 7) hingegen ist Wahlbereich.

Die dritte Säule des Studienganges bildet die Einübung in eine effiziente Organisation – japanbezogenen - wissenschaftlichen Arbeitens sowie die damit verbundene Vermittlung von Schlüsselqualifikationen im Hinblick auf den Arbeitsmarkt etwa. Dies geschieht in erster Linie im Basismodul II sowie in den Projektmodulen des abschließenden Semesters, indirekt natürlich auch in allen Seminaren der Semester 3 bis 5.

Der Unterricht findet in der Regel auf Deutsch statt, weiterführende Sprachkurse auch auf Japanisch. Der überwiegende Anteil der ab dem 1. Semester verwendeten Fachliteratur ist englischsprachig.

Wie angemerkt gliedert sich der Studienverlauf in drei Phasen:

Orientierungsphase (1. Studienjahr)

Neben den Basissprachkenntnissen „Sprache 1“ und „Sprache 2“ werden einführende fachbezogene und systematische Kenntnisse und Fähigkeiten in Form von zwei Vorlesungen und angegliederten Tutorien vermittelt.

Eine wesentliche Besonderheit und Hürde bildet die Modulprüfung des Moduls P 1, also des einführenden Sprachkurses, im ersten Semester: Sie ist gleichzeitig auch die sog. „Grundlagen- und Orientierungsprüfung“ (vergleiche § 13 der Prüfungs- und Studienordnung). Diese Prüfung kann nur einmal wiederholt werden. Diese Hürde dient letztlich Ihrer (Selbst-) Orientierung: Wenn ich bereits am einführenden Sprachkurs scheitere, bin ich für dieses Studienfach vielleicht eher nicht geeignet. Damit wird endlosen Wiederholungen und Warteschleifen vorgebaut.

Erweiterungsphase (2. Studienjahr)

Neben der Erweiterung der Sprachkenntnisse tritt nun eine breite inhaltliche Auseinandersetzung mit Japan in Vorlesungen und Seminaren, die auf den Basismodulen aufbaut. Hier können Sie inhaltlich wählen, und zwar jeweils und für jedes Semester zwischen den Schwerpunkten „Kultur und Geschichte“ oder „Staat, Wirtschaft und Gesellschaft“. Die jeweiligen Module bestehen aus einer Vorlesung und einem Seminar.

Vertiefungsphase (3. Studienjahr)

Sowohl im Bereich Sprache als auch in den inhaltlichen Veranstaltungen geht es nun um die Vertiefung der Kenntnisse und Fähigkeiten, auch im Sinne einer Spezialisierung auf Schwerpunkte. Liegen Ihre Interessen beispielsweise auf der vormodernen Kultur und Geschichte, wählen Sie das entsprechende Wahlpflichtmodul WP 5; analoges gilt für die Wahlpflichtmodule 6 und 7.

In Bezug auf die Wahlmöglichkeiten zwischen den inhaltlichen Modulen (WP 5 bis WP 7) existiert hier eine wichtige Einschränkung: Eine Spezialisierung auf „Kultur und Geschichte“ oder „Staat, Wirtschaft und Gesellschaft“ setzt die erfolgreiche Teilnahme an einem entsprechend ausgerichteten Modul im 3. oder 4. Semester voraus – wer beispielsweise im 3. und 4. Semester lediglich die Module zu „Kultur und Geschichte“ absolviert hat, kann sich im 5. Semester nicht auf „Staat, Wirtschaft und Gesellschaft“ spezialisieren und umgekehrt.

Die beiden Projektmodule (P 8 und P 9) reichern die sprachliche wie auch inhaltliche Auseinandersetzung in den Seminaren, Vorlesungen etc. mit Formen eigenständigen Arbeitens an (in Form einer fachsprachlichen Übersetzung oder von Recherche, Praktika, u.ä.). Im Vordergrund steht hier der Praxisbezug durch die Einbindung in die Forschung in Form von Recherchearbeiten oder auch durch Praktika mit dem Ziel einer Berufsvorbereitung. In den beiden Kolloquien werden die Ergebnisse dieses eigenständigen Arbeitens präsentiert.

Das Abschlussmodul (P 10) besteht lediglich aus der Bachelorarbeit (und ist somit eine Ausnahme). Es gibt keine mündliche Abschlussprüfung. Dieses Abschlussmodul wird sowohl im Winter-, als auch im Sommersemester angeboten, um bei Nichtbestehen eine Wiederholungsmöglichkeit im Folgesemester (7. Semester), also ohne Wartezeit, zu ermöglichen.

Informationen zum Vorlesungsverzeichnis und zur Kursanmeldung erhalten Sie auf der Webseite des Japan-Zentrums: www.japan.uni-muenchen.de

Studienplan

1.Semester (14 SWS, 18 ECTS)

  • P1 Sprache 1 (10 SWS, 12 ECTS)
  • P2 Basismodul I (4 SWS, 6 ECS)

2. Semester (13 SWS, 18 ECTS)

  • P3 Sprache 2 (10 SWS, 12 ECTS)
  • P4 Basismodul II (3 SWS, 6 ECTS)

3. Semester (14 SWS, 18 ECTS)

  • P5 Sprach 3 (10 SWS, 12 ECTS)
  • WP1 Kultur und Geschichte I (4 SWS, 6 ECTS)
  • WP2 Wirtschaft, Staat und Gesellschaft Japans I (4 SWS, 6 ECTS)

4. Semester (14 SWS, 18 ECTS)

  • P6 Sprache 4 (10 SWS, 12 ECTS)
  • WP3 Kultur und Geschichte II (4 SWS, 6 ECTS)
  • WP4 Wirtschaft, Staat und Gesellschaft Japans II (4 SWS, 6 ECTS)

5. Semester (10 SWS, 18 ECTS)

  • P7 Sprache 5 (4 SWS, 6 ECTS)
  • WP5 Vormoderne Kultur und Geschichte (6 SWS, 12 ECTS)
  • WP6 Moderne Kultur und Geschichte (6 SWS, 12 ECTS)
  • WP7 Wirtschaft, Staat und Gesellschaft Japans III (6 SWS, 12 ECTS)

6. Semester (5 SWS, 30 ECTS)

  • P8 Projektmodul Sprache und Praxis (3 SWS, 9 ECTS)
  • P9 Projektmodul Forschung und Praxis (2 SWS, 9 ECTS)
  • P10 Abschlussmodul (0 SWS, 12 ECTS)

ECTS: European Credit Transfer System (Credit Points)
SWS: Semesterwochenstunden

Der Unterricht findet in der Regel auf Deutsch statt, weiterführende Sprachkurse auch auf Japanisch. Der überwiegende Anteil der ab dem 1. Semester zu rezipierenden Fachliteratur ist englischsprachig.

Angebote zur Studienorientierung

Prüfungsamt für Geistes- und Sozialwissenschaften

Prüfungsangelegenheiten, Prüfungsanmeldung, Semesteranrechnungsbescheide

Wonach suchen Sie?